22.12.2015 - Barnabás Kelemen und José Gallardo

Werke von Bartók, Beethoven und Piazolla im Zeughaus

Beim nächsten Zeughauskonzert trifft ungarisches Vollblut auf argentinische Leidenschaft: Wenn am Mittwoch, 13. Januar 2016, 20 Uhr, der Geiger Barnabás Kelemen und der Pianist José Gallardo das Podium des Neusser Zeughauses, Markt 42-44,  betreten, darf sich das Publikum auf die ganze Bandbreite des Duospiels gefasst machen. Von Ludwig van Beethovens klassischer Frühlingssonate über die extrem anspruchsvolle zweite Violinsonate von Béla Bartók bis Astor Piazzollas neuartig schmachtenden Tangos erstreckt sich das Programm der beiden kammermusikalischen Gäste.
Es ist kein Wunder, dass Barnabás Kelemen mit seiner beachtlichen Virtuosität und charismatischen Bühnenpräsenz die internationalen Säle erobert. In Budapest geboren, kam  er schon mit elf Jahren an die Franz Liszt Akademie in seiner Heimatstadt. Später studierte er unter anderem bei Isaac Stern, und Kelemen wurde schließlich in Indianapolis, Brüssel (Reine Elisabeth) und bei vielen anderen Wettbewerben sowie mit dem traditionsreichen Gramphone Award  (2013) ausgezeichnet. Sein kostbares Instrument – die 1742 von Guarneri del Gesú Violine ex-Kovács – wurde ihm vom ungarischen Staat zur Verfügung gestellt. In José Gallardo hat Kelemen einen idealen Duopartner gefunden. Gallardo wurde in Buenos Aires geboren, begann als Fünfjähriger mit dem Klavierspiel und studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt, bevor er an die Universität Mainz, Fachbereich Musik, wechselte.
Zu Beginn des sechsten ZeughausKonzertes spielen die beiden Musiker die Sonate Nr. 5 F-dur op. 24 von Ludwig van Beethoven, die auf Grund ihrer liedhaft-einprägsamen, sonnigen Themen als Frühlingssonate besonders populär wurde. Eine Ahnung von der (ungarischen) Volksmusik gewährt Béla Bartóks zweite Violinsonate aus dem Jahre 1922. Hier sind die melodischen und rhythmischen Gegebenheiten des ursprünglichen Materials freilich zu neuartigen Konstellationen gefügt, die mit dem Nationalstil der romantischen Folkloristen nichts mehr zu tun hat. Eine ähnliche Kluft empfand man in Argentinien, als Astor Piazzolla mit seinen ersten neuen Tangos an die Öffentlichkeit trat. Der Empörung der Porteños ist längst verraucht – selbst in Buenos Aires ist man stolz auf den Propheten des »Tango nuevo«, der aus den verruchten Klängen dubioser Kaschemmen  weltberühmte Visitenkarten gemacht hat.
Vor dem Konzertbeginn gibt Dr. Matthias Corvin, Musikwissenschaftler und Journalist, um 19.15 Uhr eine Einführung. Einzelkarten können an den bekannten Vorverkaufsstellen, über die Karten-Hotline unter 02131/52699999 oder über das Internet unter www.zeughauskonzerte.de bestellt werden (zuzüglich Versandkosten).
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