23.11.2016 - 20 Jahre Musicalwochen

Anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Musicalwochen zeigt die Sparkasse Neuss,...

...Oberstraße 110-124, am Montag, 28. November 2016, Fotografien von Hanne Brandt, die während der Musicalwochen viele eindringliche und berührende Szenen und Momente eingefangen hat. Die öffentliche Fotoausstellung beginnt um 18.30 Uhr. Die Bilder Brandts der Jahre 2004 bis 2016 laden dazu ein, sich an vergangene Produktionen zu erinnern und die Neugierde auf das kommende Musical „Spring Awakening“ nach Frank Wedekinds „Frühlingserwachen“ zu wecken.

Reinhard Knoll, Leiter der Musikschule und vielfach musikalischer Leiter der Musicalwochen, setzt mit „Spring Awakening“ einen persönlichen Schlusspunkt, er verabschiedet sich  im Jahr 2017 in den Ruhestand. Auch Hans Ennen-Köffers, Leiter des Kulturforums Alte Post, wird „nie wieder als Regisseur der Musicalwochen  auf dem Spielplan stehen“.  Um die Fortführung und eventuelle Neuausrichtung kümmern sich jetzt nachfolgende Kräfte, die selbst mit den Neusser Musicalwochen groß geworden sind und dort viel gelernt haben.  „Alle, die früh zu uns gekommen sind und auch bei mehreren Produktionen mitgewirkt haben, konnten über die Hochschule eine Profilaufbahn einschlagen“, so Ennen-Köffers.

Maren Somberg, die Maria Magdalena aus „Jesus Christ“  beispielsweise steht heute als Schwester Mary Patrick  in „Sister Act“ im Theater des Westens in Berlin auf der Bühne. Eddy Schulz hat als „Zahl“ bei „Die Kopfrechnerin“ angefangen, war bei vielen Produktionen dabei und wusste schon mit 16 Jahren, dass er einmal unterrichten möchte. Nun liegt unter anderem die musikalische Leitung der Musicalwochen bei ihm in besten Händen. Viele Mitwirkende haben ihre wertvollen Erfahrungen aber auch in andere Arbeits- und Lebensbereiche mitgenommen.

Die Proben- und Arbeitsbedingungen haben sich in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten wesentlich verändert, beobachtet Reinhard Knoll:  „Damals gab es für die Jugendlichen weniger Parallelangebote. Das hat sich geändert. Ein guter Bläser beispielsweise ist garantiert auch bei anderen Orchestern kreis- und landesweit verpflichtet. Es ist für solche Talente schwieriger geworden, das Zeitmanagement hinzubekommen und sich für eine Mitwirkung bei den Musicalwochen zu entscheiden.“ Dennoch wurde die klare Linie immer beibehalten.  „Die Probenarbeit verlangt Disziplin. Wer die nicht aufbringt, ist bei uns fehl am Platz“, so Ennen-Köffers. „Das ist den meisten Bewerbern vorher klar. Entsprechend melden sich auch nur Leute, die diesen Einsatz bringen und viel lernen möchten, auch wenn sie dafür auf andere Freizeit- und Ferienangebote verzichten müssen.“

Der Einsatz lohnt sich – jede einzelne Produktion wurde gefeiert. Die größte Anerkennung gab es sicherlich für „Pollicino“, dafür gab es den Jugendkulturpreis und das gesamte Ensemble wurde für ein Gastspiel zum Uraufführungsort nach Montepulciano eingeladen. Als  Publikums-Highlights  gingen bisher „Jesus Christ Superstar“, „Fame“,  „Die Drei Groschen Oper“ und „Oliver!“ in die Geschichte der Musicalwochen ein.

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Landestheater