12.12.2018 - Berufsparcours in der Gesamtschule an der Erft

Beim Berufsparcours 2018 haben rund 400 Schülerinnen und Schüler...

... verschiedener Schulen Ausbildungsberufe in „Mini-Praktika“ getestet. In der Gesamtschule an der Erft hatten dafür 15 Unternehmen 19 verschiedene Stationen aufgebaut. Zur Auswahl standen 24 verschiedene Ausbildungsberufe, die die Schülerinnen und Schüler jeweils in zehn Minuten ausprobieren konnten. Die Neusser Firma Pierburg zeigte etwa angehenden Elektronikerinnen und Elektronikern, wie man eine Stromleitung zusammenbaut. Wer sich dagegen eher für Industriemechanik interessiert, konnte seine motorischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und anhand einer Zeichnung ein Bauteil fertigen. An der Station des St. Hubertusstift konnten die Acht-/Neunt- und Zehntklässler beispielsweise testen, ob sie andere Menschen füttern und umherführen können, ihnen also die Altenpflege liegen könnte. Beim Stand des Finanzamts NRW konnte man ein Quiz auf dem Notebook lösen und damit testen, ob man Spaß an Zahlen und Formularen mitbringt.
„90 Prozent der Schülerinnen und Schüler in der achten Klasse kennen die Ausbildungsberufe überhaupt gar nicht“, erklärt Britta Klemm, die beim Schulverwaltungsamt zuständig ist für den Übergang von Schule zum Beruf. Die meisten hätten zwar bereits ein Praktikum absolviert – das reiche aber bei weitem nicht für eine berufliche Orientierung aus. Solche zehnminütigen „Mini-Praktika“ in geschützten Rahmen seien daher viel wertvoller als eine Ausbildungsmesse, die ja vor allem theoretisch informiere. Das bestätigt auch der stellvertretende Schulleiter Sebastian Lehmkühler, der den Berufsparcours schon zum fünften Mal in der Mensa der Gesamtschule an der Erft veranstaltet. Mitgemacht haben diesmal in jeweils 90-Minuten-Blöcken Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule an der Erft, der Comenius-Gesamtschule, der Maximilian-Kolbe-Schule und der Janus Korczak Gesamtschule. „Das Tolle ist, dass die Schülerinnen und Schüler hier direkt loslegen können. Das macht bleibenden Eindruck, anders als eine Berufsmesse. Das Schönste ist, wenn wir im Nachgang eine Rückmeldung von den Firmen bekommen, dass ein Tagespraktikum in ihrem Betrieb dabei herausgekommen ist.“ Strahlende Augen hatte ein Schüler, der zwar vorher schon wusste, dass er später mal in den medizinischen Bereich möchte, aber hier zum ersten Mal mit einer echten Spritze Orangen und Zitronen impfen konnte. Doch nicht nur die angehenden Azubis profitieren von solch einem Berufsparcours, auch die teilnehmenden Firmen, sagt Manfred Sommer, Ausbilder bei der Firma Pierburg: „Wir wollen wieder mehr Bewerberinnen und Bewerber, die sich für die Metallindustrie interessieren. Für uns ist das hier ganz klar auch eine Talent-Schau.“ Die Schülerinnen und Schüler bewerten die einzelnen Ausbildungsberufe danach mit Noten von ein bis sechs. Sie können sich im Anschluss für ein Schnupperpraktikum im Betrieb bewerben und die Firmen lassen ihre Visitenkarten da.

Organisiert wird der Berufsparcours vom Schulverwaltungsamt der Stadt Neuss in Zusammenarbeit mit Metall NRW und dem Technikzentrum Minden-Lübbecke.