Neuss - Stadt der Wirtschaft und Kultur

Neuss ist eine der ältesten Städte am linken Niederrhein. Ihr geschichtlicher Ursprung läßt sich bis auf die Zeit des römischen Kaisers Augustus zurückverfolgen. Seine Legionen hatten 16 vor Christus auf der Suche nach geeigneten Stützpunkten für die Eroberung des rechtsrheinischen Germaniens die günstige geographische Lage der Erftmündung in den Rhein erkannt und diesen Platz folgerichtig für die Anlage eines Militärlagers ausgewählt.

Um das Jahr 450 beendeten die Franken durch die Eroberung der Stadt Köln endgültig auch die Römerherrschaft in Neuss. Die Verwüstung der Siedlung durch die Normannen gegen Ende des 9. Jahrhunderts, die Verleihung der Hanserechte durch Kaiser Friedrich III., der 30jährige Krieg mit seinen großen Zerstörungen, die Zeit unter französischer Herrschaft (1794 – 1814) und der Anschluß an Preußen (1815) sind herausragende Ereignisse einer wechselvollen Stadtgeschichte.

Heute hat Neuss rund 152.000 Einwohner und verfügt über einen hohen Wohnwert. Im Schnittpunkt der „Rheinschiene“ und der „Ost-West-Achse“ ist die Stadt durch ein gut ausgebautes Schienen- und Autobahnnetz nach allen Himmelsrichtungen mit den inländischen und europäischen Handelszentren verbunden. Kurze Wege zu den Produktions- und Verbrauchergebiete geben der Stadt eine hohe Standortqualität. Eine Vielfalt mittelständischer Unternehmen und leistungsfähiger Großbetriebe kennzeichnet den „Wirtschaftsstandort“ Neuss: Bedeutende nationale und internationale Firmen haben sich mit Verwaltungs- und Handelsunternehmen sowie Produktionsstätten in den Neusser Gewerbegebieten Hammfeld und Bonner Straße niedergelassen.

Um die Jahrhundertwende traf der Rat der Stadt die zukunftsweisende Entscheidung für den endgültigen Ausbau des Hafens. Es entstand ein Hafenareal von zirka 350 Hektar.Fünf Hafenbecken mit einer Uferlänge von 17,5 Kilometern garantierten die ausreichende Versorgung der ortsansässigen Industrie und den schnellen Güterumschlag mit dem Hinterland. Mit eigenem Bahnbetrieb, der Neusser Eisenbahn, Umschlaganlagen, weitläufigen Freiarealen und Lagerhallen, zukunftsorientierten Erweiterungsmöglichkeiten – und mit einem modernen Container- und Kombiverkehrs-Terminals sowie dem modernsten Logistik-Zentrum Europas für das Be- und Entladen von Kraftfahrzeugen hat sich der Neusser Hafen zu einem multifunktionalen Dienstleistungszentrum für die Region entwickelt.

2003 fusionierte der Neusser Central Hafen mit dem Hafen Düsseldorf zu der Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co.KG. Mit einem Gesamtvolumen von über 12 Mio. Tonnen sind die Neuss-Düsseldorfer Häfen heute der drittgrößte Binnenhafen Deutschlands.

Auch die Freizeit kommt in Neuss nicht zu kurz. Für viele Neusser Bürgerinnen und Bürger bedeutet sie Erholung, weg vom Alltagsstreß, Tapetenwechsel, hinaus ins Blaue, Sport treiben, ins Theater gehen oder ganz einfach auf den Rheinwiesen in der Sonne liegen. Neuss bietet für jeden etwas! Ständig wird das Freizeitnetz ergänzt und verfeinert. Die zu allen Jahreszeiten zu nutzende Galopprennbahn mit der attraktiven Flutlichtanlage, der Golfplatz Hummelbachaue, 16 Bezirkssportanlagen und 3 Schwimmbäder (zwei kombinierte Hallen- und Freibäder) beweisen eindrucksvoll, daß in Neuss Sport Trumpf ist. Verträumte Wanderwege entlang der Erft locken ebenso wie gepflegte Anlagen im Stadtgarten, im Botanischen Garten und am „Jröne Meerke“ zum Spazieren im Grünen. Die Rheinaue bietet von Uedesheim bis zur Hafenmündung Gelegenheit zum Wandern mit der ganzen Familie. Ein Bauernhof für Kinder? Auch den gibts in Neuss, eingebettet zwischen den Wandergebieten Reuschenberger Busch und Selikumer Park. Auf dem 15.000 Quadratmeter großen Freigelände tummeln sich Schafe, Esel und Meerschweinchen. Und im Natur- und Landschaftszentrum können sich Kinder und Erwachsene mit dem heimischen Lebensraum vertraut machen. Eine ganz andere Art von Erleben geht von einem Spaziergang durch die Innenstadt aus. Historische und sehenswerte Bauten begleiten den Besucher auf Schritt und Tritt und gewähren ihm Einblick in die reiche Vergangenheit von Neuss. Von den baulichen Zeugnissen der Vergangenheit, sind das Quirinusmünster – Wahrzeichen der Stadt –, das Obertor – als letztes von ehemals sechs mittelalterlichen Torburgen – und das Zeughaus – ursprünglich eine Franziskanerkirche – besondere touristische Sehenswürdigkeiten. Ein Besuch im Clemens-Sels-Museum mit seiner römischen Abteilung, seiner Vielzahl an Bildern Rheinischer Expressionisten und der größten Sammlung Naiver Kunst in der Bundesrepublik Deutschland lohnt sich immer. Für Kunstliebhaber empfiehlt sich auch der Weg zu der privaten Museumsinsel Hombroich, direkt hinter Holzheim. Dort ist unter dem Motto „Kunst parallel zur Natur“ eine Sammlung zu sehen, die von Werken der Dadaisten Hans Arp und Kurt Schwitters über Gemälde von Lovis Corinth bis zu Skulpturen fernöstlicher Kulturen reicht.

Ganz in der Nähe findet der Besucher seit 2004 das Kunst- und Ausstellungshaus der Langen Foundation, das nach den Plänen des japanischen Architekten Tadao Ando realisiert wurde.

Nach nur zweieinhalb Jahren Bauzeit und mit einem Gesamtaufwand von rund 100 Millionen Mark wurde 2000 ein „multifunktionales Prunkstück“ eröffnet: In einem ehemaligen Horten-Kaufhaus präsentieren sich jetzt das neue Domizil des Rheinischen Landestheaters mit dem ganz in schwarz gehaltenen Theatersaal für 445 Besucher, einem 700 qm grossen Foyer und einer Studiobühne zusammen mit der Tranktor-Passage mit attraktiven Einzelhandelsgeschäften sowie dem Café „Panorama“.

Ein 3 mal 20 Meter grosses Bild des bekannten Berliner Künstlers Salomé, der Anfang der 80er Jahre zu den Jungen Wilden zählte und dessen Bilder in zahlreichen Museen der Welt hängen, ist zentraler Blickfang im Foyer des Theaters.

Abgerundet wird das Haus an der Neusser „Kulturmeile“ von dem neuen Programmkino „Hitch“ mit 83 Sitzplätzen.

Ballettfreunde sehen bei den Internationalen Tanzwochen die Spitzencompagnien des zeitgenössischen Tanzes in der Neusser Stadthalle. Im Zeughaus haben sich in den letzten Jahrzehnten die Zeughauskonzerte mit ausgesuchten Orchestern und hochkarätigen Solisten – auch über Neuss hinaus – einen Namen gemacht. Und auf der Neusser Rennbahn findet sich ein Nachbau von Shakespeares Globetheater, das jedes Jahr im Juni/Juli die unvergänglichen Stücke des elisabethanischen Meisters zum Leben erweckt. Alljährlich in der letzten Augustwoche findet das Neusser Bürger-Schützenfest, das größte Schützenfest am Niederrhein, statt. Mehr als eine halbe Million Besucher reisen zu dem farbigen Fest an. Dann feiert eine ganze Stadt ausgelassen zum bunten Treiben rund um Kirmesplatz, Schützenwiese und Innenstadt. Die Polizeistunde fällt in diesen Nächsten aus und die Großbetriebe lassen die Maschinen stillstehen.

Im Januar 2001 eröffnete die Unternehmensgruppe Allrounder in Neuss-Grefrath ihre imposante Winterwelt, die an 365 Tagen im Jahr geöffnet ist. Eine dreihundert Meter lange und sechzig Meter breite Piste lockt seitdem Skifreunde und Snowboarder aus Nordrhein-Westfalen und den benachbarten Beneluxländern nach Neuss. „Pulverschnee und Aprés-Ski sind in Deutschland kein Monopol der Alpenregionen mehr“, frohlockte daraufhin selbst die „Süddeutsche Zeitung“ aus München.

In Neuss soll möglichst viel Liebenswertes bewahrt und lebendig erhalten werden. Hierzu zählen auch die sorgfältig renovierten Häuser der Jahrhundertwende und gemütliche Kneipen. All dies ist keine museale Kulisse, sondern lebendige Neusser Gegenwart.