Neuss - Pskow 2008

Kurzbericht der Stadt Neuss zur Städtepartnerschaft und zur Humanitären Hilfe Neuss-Pskow

Feuerwehr

Das 50-jährige Bestehen des Schulinternates Nr. 1 in Pskow war für eine kleine Delegation Anlass genug, um einmal mehr in die russische Partnerstadt zu reisen. Auf dieses Haus war die Neusser Feuerwehr Anfang der 90er-Jahre aufmerksam gemacht worden und hatte gemeinsam mit Kameraden der Feuerwehr Pskow das damals heruntergekommene Haus wieder saniert. Zur 50-Jahr-Feier dieser Einrichtung, die derzeit 300 Kinder betreut, reiste Stadtbrandmeister Peter Schöpkens gemeinsam mit Walter Pissowotzki und Reinhold Keuchel nach Pskow. Nach einem Besichtigungsprogramm blieb auch Zeit für den fachlichen Gedankenaustausch – zum Beispiel mit dem Leiter der staatlichen Einrichtung „Föderales Führungszentrum der Feuerwehrkräfte“. Am dritten und vorletzten Besuchstag stand der eigentliche Anlass der Reise im Mittelpunkt: Das Jubiläum des Internats. Etliche Reden wurden gehalten und immer wieder klang der Dank an Neuss, an die Neusser Bürgerschaft und an die Neusser Feuerwehr durch. Peter Schöpkens überreichte der Direktorin des Internats, Ljidija Ovsjakowa, neben einer Urkunde eine Geldspende der Neusser Feuerwehr. Ausserdem hatte er ein Glückwunschschreiben im Gepäck, unterzeichnet von zahlreichen Feuerwehrleuten. „Viele Menschen der Stadt Pskow haben uns einen sehr herzlichen Empfang bereitet“, fasste Peter Schöpkens zusammen. „Die Eindrücke des Landes, der Stadt sowie die Gastfreundschaft waren für uns sehr beeindruckend. Wir freuen uns, dass die Städte und die Feuerwehren Pskow und Neuss in enger Verbindung mit Ihrem Schulinternat ihre Freundschaft pflegen und mit Leben erfüllen.“

Schulkontakte

Pskow 2008, Bild #1

In diesem Jahr fanden erneut mehrere Partnerschaftsbegegnungen zwischen Neusser und Pskower Schulen statt. Das Nelly-Sachs-Gymnasium begrüßte Schülerinnen und Schüler der Schule Nr. 15. Die Kontakte zwischen den beiden Schulen bestehen nunmehr seit fast 15 Jahren und werden von Jahr zu Jahr intensiver. Bei dem diesjährigen Programm standen bei gemeinsamen Unterricht, Museumsbesuchen und bei Exkursionen (Xanten, Köln) die Themen „Das römische Neuss“ und „Römer am Rhein“ im Vordergrund. Jugendliche der Hauptschule Gnadentaler Allee hingegen durften 17 Schülerinnen und Schüler der Schule Nr. 20 willkommen heissen. Innerhalb einer Woche haben die Jugendlichen zusammen an einem Projekt gearbeitet und am Ende eine eigene Zeitung kreiert.
Die Realschule Holzheim hat in diesem Jahr sogar erneut eine Fahrt nach Pskow organisiert. Es fand eine einwöchige Partnerschaftsbegegnung mit der Sportschule ISKRA statt, bei der neben Unterrichtshospitationen, Wanderungen, Vorträge und diverse Ausflüge auf dem Programm standen.

Quirinus-Cup – Sport fördert den Zusammenhalt

Pskow 2008, Bild #2

Wie in den vergangenen Jahren haben auch 2008 Sportler aus Pskow am internationalen Quirinus-Cup teilgenommen. Zwei Jungenteams der Sportschule ISKRA haben sich mit ihren Begleitern auf den Weg nach Neuss gemacht und sich nicht nur sportlich aktiv betätigt. Sie haben ebenfalls gemeinsam mit Neusser Jugendlichen russische und deutsche Gerichte gekocht sowie die Skihalle und die Städte Aachen und Düsseldorf besichtigt.

Brigitte Raddatz verstorben

Frau Raddatz geb. Schley ist am 18. April 2008 im Alter von 53 Jahren verstorben. Sie war lange Jahre Geschäftsführerin im „Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Neuss – Pskow e.V.“. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit und ihre Beharrlichkeit führten schließlich dazu, dass es ihr als erste Deutsche gelang, Patin des Mädchens Dascha ihrer russischen „Tochter“ Lena in Pskow zu werden.

Wechsel im Vorstand des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Neuss-Pskow e.V.

Dr. Dieter Weißenborn, der langjährige Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Neuss-Pskow e.V., hat sein Amt niedergelegt. Jahrelang hat er sich für die Partnerschaft unermüdlich eingesetzt und durch seine guten Verbindungen viel bewirkt. Mit der Unterstützung der Mitglieder des Vereins ist es u.a. gelungen, über Jahre hinweg jeweils vier Studentinnen pro Jahr in Neuss hospitieren zu lassen. Der bisherige 2. Vorsitzende, Bernhard Stöcker, erklärte sich bereit, die Position des 1. Vorsitzenden zu übernehmen. Er wurde einstimmig von den Mitgliedern gewählt. Die aktuelle Geschäftsadresse lautet nun:

Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Neuss-Pskow e.V.
Wilfried Görtz
Hühr 13
41334 Nettetal

„Typisch russisch – typisch deutsch“

Herr Stöcker hat sich mit Frau Dr. Kurtschanowa aus Pskow getroffen, die für ein paar Tage in Neuss zu Besuch war und hat mit ihr gemeinsam einige Projekte besprochen. So soll Frau Dr. Kurtschanowa im Dezember 2008 oder im Frühjahr 2009 in Neuss einen Vortrag unter dem Titel: „Typisch russisch – typisch deutsch“ halten. In diesem Vortrag geht es um Sprichwörter und Redensarten beider Völker.

Einen Monat Neuss erleben

Den gesamten August über waren zwei Praktikantinnen aus Pskow zu Besuch in Neuss. Eine junge Dame hat ein Praktikum bei der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft e.G. und die andere bei den Stadtwerken Neuss absolviert. Beide zeigten sich zufrieden und haben die Zeit in Neuss sehr genossen sowie viel dabei gelernt.

Neusser Wappen für die Stadt Pskow

Herr Beschoten vom Förderverein Druschba ist vor kurzer Zeit mit jungen Sportlern nach Pskow gereist. Er berichtete, dass die Stadt viel sauberer geworden ist und vermehrt Baumaßnahmen zu beobachten sind. Die Visa-Anmeldung hat nicht mehr bei der Stadt, sondern bei der Post zu erfolgen. Dabei hat Herr Beschoten festgestellt, dass in dem Gebäude der Post mehrere Wappen anderer Partnerstädte hängen, das Wappen der Stadt Neuss aber noch fehlt. Der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Neuss-Pskow e.V. sowie der Förderverein Druschba haben beschlossen, ein Wappen aus Holz schnitzen zu lassen und es ebenfalls, falls möglich, in der Post aufhängen zu lassen.

Musik verbindet

Pskow 2008, Bild #3

In der ersten Herbstferienwoche 2008 waren zwei Lehrerinnen und drei Schülerinnen der Musikschule Neuss auf Einladung des Kulturamtes Pskow mit ihren Instrumenten (3 Geigen, 1 Bratsche, 1 Cello) in Begleitung des Neusser Kulturamtes in der dortigen Schule der Künste unter der Leitung von Viktor Lissenkow zu Gast. Es war seine Idee, eine gemeinsame musikalische Gruppe zu bilden, die zusammen probt, Stücke erarbeitet und diese zum Ende des Aufenthaltes auch aufführt. Alle Teilnehmer waren von der Gastfreundschaft und Herzlichkeit, mit der sie aufgenommen und betreut worden sind beeindruckt. Das vorbereitete Besucherprogramm verzeichnete neben gemeinsamen Proben auch Probemöglichkeiten für die Neusser Gruppe, Kurzpräsentationen der verschiedenen Abteilungen der Schule (bildende Kunst, Tanz, Theater und natürlich Musik) und Gespräche mit Lehrern und Schülern aller Sparten. Der Besuch des Saisoneröffnungskonzertes in der Pskower Philharmonie und eine kurzweilige Stadtführung (leider im Regen) standen auch auf dem Programm. Das Abschlusskonzert fand gute Resonanz. Nach jeweils einzelnen Aufführungen der gastgebenden und der Neusser Musiker wurden dann die gemeinsam erarbeiteten Stücke dargeboten. Langer Beifall des Publikums war der verdiente Lohn für die viele Probenarbeit. Ausflüge führten die Gruppe nach Puschkinskije Gory und Petschory. Die Musikerinnen waren in Gastfamilien untergebracht und wurden auch dort liebevoll und herzlich betreut. Im Kulturamt Pskow wurden mit der Leiterin, Frau Feda Teslenko, und weiteren Institutsund Schulleitern das gegenwärtige Projekt und dessen Fortsetzungsmöglichkeiten besprochen. Das Kulturamt Neuss hofft, dass es gelingt, 2009 eine Gegeneinladung nach Neuss auszusprechen.

Humanitäre Hilfe

Pskow 2008, Bild #4

Der Reichtum in Russland erreicht nur die obersten Schichten und kommt bei den Ärmsten nicht an. Wer sich in Russland vor Ort umschaut, muss erkennen, dass unendlich viele Menschen immer noch bedürftig sind. Aus diesem Grund ist es weiterhin unabdingbar, materielle und ideelle Hilfe zu leisten. Es wird jedoch immer schwieriger, Spendengelder aufzutreiben, um zum Beispiel die Suppenküche in Pskow zu betreiben. Es mussten sogar bereits Maßnahmen ergriffen werden, um die Kosten zu reduzieren. So wurde die Personenzahl der Suppenküche verringert und das Angebot an vegetarischem Essen ausgeweitet, um die Kosten für Fleisch einzusparen.

Für das Jahr 2008 wurden der Stadt Pskow im Vertrauen auf eingehende Spenden folgende Hilfen angekündigt:

  • Fortführung der Suppenküche trotz wesentlich erhöhter Essenskosten für 150 bis 200 Personen,
  • Beibehaltung des Essensangebotes wie bisher von montags bis samstags,
  • Zwölf BusMonatskarten für entfernter wohnende Personen, damit diese in der Suppenküche essen können,
  • Versorgung von 70 bettlägerigen alten Menschen aus der Suppenküche,
  • Brennholzhilfe von zunächst 3.000 Euro, sowie
  • Notfallhilfen nach vorheriger konkreter Absprache, u.a. für Familien mit schwerkranken Kindern.
Pskow 2008, Bild #5

Der jährliche Gesamtbedarf beträgt damit rund 50.000,– Euro. Bislang ist es stets gelungen solche Summen dank zahlreicher Spenden aufzubringen. In diesem Jahr steht man jedoch vor dem Problem, dass nahezu alle Gelder aufgebraucht sind und man mehr denn je auf Spenden angewiesen ist, um die Suppenküche am Leben zu erhalten. Man könnte über weitere Kürzungen nachdenken und die Anzahl der Essen reduzieren. Solche Überlegungen sollten jedoch nur im Notfall auch realisiert werden. Schließlich möchte man die Menschen in Pskow nicht im Stich lassen und so vielen Bedürftigen wie möglich helfen, um ein menschenwürdiges Leben zu führen. Die Suppenküche dient nicht nur dazu, um Mahlzeiten zu sich zu nehmen, sondern die Besucher verspüren einen Zusammenhalt untereinander, der ihnen Kraft gibt. Diese Kommunikationsmöglichkeit sollte niemandem genommen werden.

15-jähriges Bestehen des Hospizes zur heiligen Marfa-Maria

Das Hospiz zur heiligen Marfa-Maria wurde am 17. Mai 1993 gegründet. Der erste Patient wurde am 25. Mai 1993 aufgenommen. So hat das Hospiz in Pskow in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen gefeiert. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten war ein Benefizkonzert am 15. Mai 2008, dessen Ziel es war, u.a. Geld- und Sachspenden für das Einrichten von Krankenzimmern zu sammeln. Neben eingegangenen Geld- und Sachspenden (2 Fernseher, 2 Kühlschränke, eine Waschmaschine usw.) hat sich ein Mitglied des Freundeskreises Dmitri Jegorow dazu entschlossen, die Kosten für die Durchführung von Brandschutzmaßnahmen zu übernehmen. Ein Druckhaus aus Pskow hat hingegen die Einladungskarten umsonst gedruckt.
Das Hospiz zur heiligen Marfa Maria ist ohne die Hilfe von Sponsoren nicht denkbar. Es wird stets nach weiteren Spendern gesucht, um die Sanierungsarbeiten zu Ende führen zu können.
Frau Olga Druganowa, die Schatzmeisterin des Freundeskreises zur heiligen Marfa-Maria Pskow e.V. lässt allen deutschen Freunden, die das Hospiz seit der Entstehung ideell und materiell unterstützt haben, die besten Grüße und Dankesworte ausrichten.

Bitte, bleiben Sie der Humanitären Hilfe mit Ihren Zuwendungen treu. Die allgemeine soziale Lage bessert sich stetig. Dennoch sind die alten Menschen mit ihren geringfügigen Einkommen en rapide steigenden Kosten nicht gewachsen. Sie können ohne unsere Hilfe ihren Lebensalltag nicht meistern.

Pskow 2008, Bild #6

Stabwechsel

-lichen Dank allen Privatspendern, Unternehmen, Belegschaften für Restcentaktionen und Kirchengemeinden.

 

Freundliche Grüße
Ihre

Claudia Paschek
stellv. Amtsleiterin
Koordinatorin Humanitäre Hilfe

und

Daniela Deuß
Sachbearbeiterin Städtepartnerschaften

SPENDENKONTO HUMANITÄRE HILFE NEUSS-PSKOW
Sparkasse Neuss
Konto 602060
BLZ 30550000
Spendenquittungen werden bei Angabe der Anschrift automatisch zugesandt

Städtepartnerschaften

Information: Daniela Deuß
Stadt Neuss, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 02131-904304, Telefax: 02131-902480
daniela.deuss@stadt.neuss.de

Humanitäre Hilfe Neuss-Pskow, Städtepartnerschaften

Information: Claudia Paschek
Stadt Neuss, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 02131-904302, Telefax: 02131-902480
claudia.paschek@stadt.neuss.de

Herausgeber: Stadt Neuss. Der Bürgermeister. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. 11/2008