Umweltdezernent Dr. Matthias Welpmann und Henrike Mölleken, Leiterin des Amtes für Umwelt und Stadtgrün, an einem der neuen Schilder im Alten Stadtgarten.
Umweltdezernent Dr. Matthias Welpmann und Henrike Mölleken, Leiterin des Amtes für Umwelt und Stadtgrün, an einem der neuen Schilder im Alten Stadtgarten.

Schilder zum Fütterungsverbot

Die Stadt Neuss hat unter anderem im Alten Stadtgarten, im Rosengarten und im Bahnhofsbereich zehn neue Schilder zum Fütterungsverbot aufgestellt.

 Im gesamten Stadtgebiet gilt auf öffentlichen Flächen ein Fütterungsverbot für Wildtiere, welches leider immer wieder missachtet wird. Dies hat negative Folgen für die Umwelt und die gefütterten Tiere selbst.

Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger glauben, Enten, Gänsen, Nutrias oder Tauben in den Parks und in der Stadt durch das Füttern mit Brot, Körnern oder Nahrungsresten etwas Gutes zu tun, aber das Gegenteil ist der Fall. Brot und andere Lebensmittel sind keine artgerechte Nahrung für wildlebende Tiere. Auf das Überangebot an Nahrung reagieren manche Arten mit starker Vermehrung, wodurch das Gleichgewicht des Ökosystems aus den Fugen gerät. Gleichzeitig stellen die Tiere sich auf das viele Futter ein und verlieren damit ihr natürliches Nahrungsverhalten. Das zusätzliche Futter zieht zudem Ratten an, was zu weiteren Problemen führt.

Durch das Füttern von Wasservögeln und Nutrias in und an den Teichen der Parks werden dem Wasser über den Kot, den die vielen durch das Futter angelockten Tiere ausscheiden, zusätzliche Nährstoffe zugeführt. Diese Nährstoffe fördern ein übermäßiges Algenwachstum. Beim Abbau der abgestorbenen Pflanzenteile wird der im Wasser gelöste Sauerstoff verbraucht. Dadurch leiden Fische und andere im Wasser lebende Tiere an Sauerstoffmangel und das Gewässer verliert seine natürliche Fähigkeit zur Selbstreinigung. Durch die vielen angelockten Tiere werden in der Folge zudem die Ufervegetation und angrenzenden Wiesen zerstört, Spielplätze und Sitzbänke verdreckt. Die Verunreinigungen in den Parks und in der Stadt führen zu massiven Problemen und Beschwerden.

Wild lebende Wasservögel, Tauben und Nutrias sind auch während der Kälteperiode nicht auf das Füttern durch den Menschen angewiesen. In der Natur gibt es ausreichend Nahrung für diese Tiere, die auf eine Zufütterung nicht angewiesen sind. Das Amt für Umwelt und Stadtgrün möchte mit den neu entworfenen, plakativen Schildern die konsequente Einhaltung des Fütterungsverbotes allen Bürgen nahelegen. Durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Wildtieren in der Stadt können alle dazu beitragen, dass sowohl dem Artenschutz als auch den Erholungsbedürfnissen der Neusser Bürgerinnen und Bürger genüge getan wird.