Projekt "Kein Kind zurücklassen"

Präventionsarbeit in Neuss wird gefördert

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Modellphase geht "Kein Kind zurücklassen! Für ganz Nordrhein-Westfalen", ein Projekt der nordrhein-westfälischen Landesregierung, nun in den landesweiten Regel-Ausbau. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat die neuen, teilnehmenden Kommunen der Initiative vorgestellt. Neben Neuss sind auch Städte wie Köln, Aachen, Krefeld oder Leverkusen dabei. Im Bewerbungsprozess gab es 34 interessierte Kreise und Kommunen, 22 sind ab sofort Teil der Landesinitiative.

Für Bürgermeister Reiner Breuer ist die erfolgreiche Bewerbung und Auswahl Neuss besonders erfreulich. Die Initiative "Kein Kind zurücklassen" setzt auf eine Politik der Vorbeugung, die allen Kindern gleiche Chancen auf ein gutes Aufwachsen, auf Bildung und auf gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen soll - unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und vom Geldbeutel ihrer Eltern. Es geht darum, die gesamte Entwicklung eines Kindes besser in den Blick zu nehmen und den Familien bestmöglich und frühzeitig helfen zu können. Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, aber auch Kitas, Schulen, Sportvereine, Jugendämter, Ärzte, die Polizei sollen dabei systematisch zusammenarbeiten. Das fängt schon bei der Schwangerschaft an und geht bis zum Eintritt in das Berufsleben. Neben der Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs mit den anderen beteiligten Städten und Gemeinden in einem interkommunalen Netzwerk gibt es einen jährlichen Förderbeitrag in Höhe von 30.000 Euro zur Koordinierung der Präventionsarbeit vor Ort.

Unter den neuen Kommunen befinden sich mit Aachen, Bochum, Bottrop, Herne, Köln, Krefeld, Leverkusen und Mülheim acht kreisfreie Städte sowie mit Ahlen, Brühl, Dinslaken, Gummersbach, Monheim und Neuss sechs kreisangehörige Städte. Daneben beteiligen sich die acht Kreise Coesfeld, Euskirchen, Herford, Lippe, Recklinghausen sowie der Rheinisch-Bergische Kreis, der Kreis Siegen-Wittgenstein und der Kreis Steinfurt an der Landesinitiative. Sie alle entwickeln einen eigenen Präventionsansatz, der aus drei Teilen besteht: Einem individuellem Leitbild, das die Ziele der eigenen Präventionsarbeit konkretisiert. Außerdem einer Präventionskette, die die vorhandenen Kräfte und Angebote in den Städten und Gemeinden bündelt und Angebote der Bereiche Gesundheit, Bildung, Kinder- und Jugendhilfe und Soziales miteinander verknüpft, sowie einem sozialräumlichem Monitoring, das die Effekte in den einzelnen Kommunen untersucht.