09.09.2005 - Herz-Jesu Krankenheim wird umgebaut
Neuss (PN/FI). Das seit 1987 „Am Stadtarchiv 10a“ als vollstationäre Pflegeeinrichtung mit Dauerpflegeplätzen betriebene städtische Krankenheim Herz – Jesu wird umgebaut. Bereits vor dem Neubau 1987 bestand diese Einrichtung seit 1969 am Standort des heutigen Verwaltungsgebäudes „Rathaus Promenade“ an der Promenadenstraße.
Die Pflege und Versorgung schwer- bis schwerstpflegebedürftiger Menschen war und ist die Grundbestimmung der Einrichtung seit 1969.Das "Herz-Jesu" hat insgesamt 105 Bewohnerplätze. Zur Zeit verfügt jede Pflegestation über acht Doppel- und fünf Einzelzimmer. Diese Verteilung wird in der heutigen Zeit nicht mehr dem Wunsch der Bewohner gerecht, die einen Rückzug in ein allein von Ihnen genutztes Zimmer wünschen. Auf der anderen Seite muss dafür gesorgt werden, dass ständig bettlägerige Bewohner nicht vereinsamen - es müssen also auch weiter Doppelzimmer vorgehalten werden. Ebenso muß der hohe Anteil, rund 70 Prozent, der altersverwirrten und dementen Bewohner und deren besondere Verhaltensmerkmale berücksichtigt werden. Das "Herz-Jesu" - gerade mal knapp 20 Jahre alt - kann in seiner jetzigen Form und Konzeption diese besonderen Anforderungen nicht erfüllen. Durch den Umbau stehen künftig ausreichend Einzelzimmer zur Verfügung: statt bislang 24 Prozent werden es nach dem Umbau 67 Prozent der Gesamtplätze sein. Jedes Zimmer erhält außerdem ein eigenes Bad. Die dementen beziehungsweise verwirrten Bewohner sollen einen Lebensraum angeboten bekommen, der es ihnen ermöglicht, ohne mehr als erforderliche Einschränkung ihren Bewegungsdrang und -wunsch ausleben zu können. Der Kontakt zu anderen Bewohnern bleibt erhalten. Neu geschaffene Tagesräume mit integriertem Küchenbereich schaffen die Möglichkeit in allen Wohnbereichen die zur Zeit bestehenden Angebote wie gemeinsames Kochen oder Backen zu erweitern. Und schließlich soll ein neuer, offen gestalteter Eingangsbereich die Anbindung an die umliegende Nachbarschaft und Wohnbebauung durch eine integrierte Cafeteria herstellen und durch seinen einladenden Charakter Schwellenängste abbauen.Die Baumaßnahme wird in drei Abschnitten bei uneingeschränktem Betrieb durchgeführt. Im ersten Bauabschnitt wird ein Gebäudeteil um ein Geschoss erhöht und zugleich in zwei Geschossen darunter umgebaut. 14 zusätzliche Zimmer werden so geschaffen, die dann als vollwertige Pflegezimmer den Bewohnern für die Zeit der weiteren Bauabschnitte zur Verfügung stehen. Dadurch können die direkten Umbaubereiche geräumt werden. Die Einschränkungen auf die Betriebsabläufe und Wohnbedürfnisse bleiben daher gering. Eigene Erfahrungen aus anderen betreuten Altenheimumbauten zeigen dem beauftragten Architekturbüro Iglauer, dass die Bewohner sich nicht beklagen, sondern meist das Baugeschehen interessiert beobachten. Im zweiten Bauabschnitt werden im wesentlichen neue Duschbäder hergestellt und die Installationserneuerung sowie die Vergrößerung der Aufenthaltsbereiche durchgeführt. Es folgen auffrischende Anstriche in neuen Farbgestaltungen. Im dritten und letzten Bauabschnitt wird dann das neue Foyer im Erdgeschoss des Hauses gebaut. Die Baustelle wurde in den vergangenen Tagen eingerichtet. Hierbei haben auch die Nachbarn großes Verständnis für die Maßnahme gezeigt.In der Planung sind viele Erkenntnisse des Personals unter Führung der Heimleiterin Stefanie Karst berücksichtigt worden. Das bauliche Konzept, entwickelt vom Architekturbüro Iglauer mit dem städtischen Hochbauamt, wurde auch vom Landschaftsverband Rheinland und dem Rhein-Kreis Neuss genehmigt. Die Stadt Neuss investiert in die Einrichtung mit dieser Maßnahme über 3,5 Millionen Euro. Die Fertigstellung aller drei Bauabschnitte ist für Ende 2006 vorgesehen.
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