03.12.2008 - „Früh übt sich…“ | NRW fördert Neuss als Modellstadt

Neuss (PN/). „Früh übt sich…“ heißt ein Pilotprojekt zur kulturellen Bildung in Kindertageseinrichtungen, das jetzt in Neuss gestartet ist.

„Das Museum erkunden, Kreativität im Kulturforum Alte Post entdecken, Tanzen lernen, elementare Sprachförderung, Theater spielen, Musizieren“ - die Liste der Einzelmaßnahmen des umfangreichen Fortbildungsprogramms für Erzieherinnen in Kindertagesstätten sowie für Tagesmütter und -väter ist lang. Das Projekt wird mit 50.000 Euro von der Staatskanzlei des Landes NW gefördert.
Das Land hat in den vergangenen Jahren verstärkt Projekte im Bereich der kulturellen Bildung unterstützt. Ein Projektbaustein ist das bekannte NRW Landesprogramm „Kultur und Schule“, das die Kreativität der Kinder fördern und das schulische Lernen durch komplementäre und kontrastierende Elemente ergänzen soll.
Aufgrund der positiven Erfahrungen in den Schulen will das Land nun ähnliche Projekte auch im Elementarbereich entwickeln. Deshalb sind interessierte Kommunen dazu aufgerufen worden, Pilotprojekte im Elementarbereich zu konzipieren, die spezifisch künstlerisch-kulturelle Angebote und denkbare Fortbildungen enthalten und nach ihrer Erprobung in ein landesweites Konzept einfließen sollen.
In fünf weiteren Städten werden parallel Pilotprojekte mit verschiedenen Schwerpunkten durchgeführt.
In dem Neusser Projekt sollen spezielle Fortbildungen angeboten werden. In enger Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und den Kultureinrichtungen werden das Kulturforum Alte Post, Stadtbibliothek, Clemens-Sels-Museum, Musikschule, VHS, Theater am Schlachthof, Rheinisches Landestheater Neuss und der Tanzraum Neuss verschiedene Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher sowie Tagesmütter und -väter offerieren. Ziel dieser Fortbildungen ist es, die Kulturarbeit in der Kindertagesbetreuung zu stärken und den beteiligten Akteuren eine Vielzahl wertvoller Anregungen und Beispiele für die alltägliche Praxis und neue Impulse für interessante Möglichkeiten und weitere Ideen zu geben. Das Konzept hat die Verwaltung mit dem Jugendamt, den Neusser Kultureinrichtungen und Kindertageseinrichtungen gemeinsam erarbeitet.
Parallel dazu sollen Erzieherinnen in fünf Kindertageseinrichtungen in einem Coaching-Modell mit Künstlerinnen und Künstlern konkrete kulturell-künstlerische Projekte praktisch durchführen. Ähnliche künstlerische Projekte sollen in Zukunft selbstständig von den Erzieherinnen durchgeführt werden. Die Erzieherinnen haben im Anschluss an das Coaching die Möglichkeit, nach Bedarf zu einzelnen Schwerpunkten weiterhin einzelne Künstler dazuzuholen, um einen neuen Input zu bekommen. Zusätzlich besteht in diesem Projekt die Möglichkeit, in den Räumen der Kindertageseinrichtungen „Kinder-Kunst-Ecken“ zu schaffen, die nachhaltig und zusätzlich Veränderungen in den Einrichtungen bewirken sollen.
Das Kulturamt übernimmt die Koordinationsfunktion zwischen den Kindertageseinrichtungen, den Neusser Kultureinrichtungen und den beteiligten Künstlern und stellt die finanzielle Abwicklung sicher.
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