12.12.2008 - Grabungsfunde am ehemaligen Omnibusbahnhof werden dauerhaft geschützt

Zur dauerhaften Sicherung der archäologischen Ausgrabungen auf dem Gelände des ehemaligen Omnibusbahnhofs werden zur Zeit in Abstimmung mit der Rheinischen Bodendenkmalpflege Bonn unterschiedliche konservatorische Maßnahmen durchgeführt. Bürgermeister Herbert Napp und Stadtarchäologin Sabine Sauer nahmen jetzt die Arbeiten vor Ort in Augenschein.
Drei Bereiche der Grabungen an der Brückstraße wurden als erhaltenwert eingestuft. Zum einen handelt es sich um die Tufffundamente einer römischen Herberge (mansio), die die Nordhälfte des Platzes einnehmen. Der überwiegende Teil dieser Befunde muss dauerhaft im Boden geschützt werden. Künftig soll die mansio aber in der Platzgestaltung erlebbar gemacht werden. An einer Stelle, wo die Erhaltung des Originalmauerwerks es zulässt, könnte auch eine Gebäudeecke als „römisches Sichtfenster“ gezeigt werden. Bis zu einer endgültigen Gestaltung ist eine Abdeckung der Befunde mit Folie und Sand aus konservatorischen Gründen aber unabdingbar, da der weiche Tuffstein sehr viel Feuchtigkeit aufnimmt und daher im Winter weitere Frostabsprengungen zu befürchten sind. Vor den Verfüllungsarbeiten wird ein spätantiker Tuffsteinbrunnen der mansio, der aus passgenauen Segmentsteinen gesetzt wurde, mit dem Bagger gezogen. Auch dieser Brunnen soll später in der neuen Platzfläche gezeigt werden.
Bei dem zweiten erhaltenwerten Bereich handelt es sich um einen zirka 30 Meter langen Komplex mittelalterlicher Keller entlang der Brückstraße aus der Zeit zwischen dem frühen 13. und dem 15. Jahrhundert. Diese Keller sollen in eine spätere Bebauung integriert werden. Hier wird das mittelalterliche Mauerwerk abgeplant und mit einer Holzkonstruktion und Dach¬pappe eingehaust.
Der dritte zu sichernde Bereich liegt vor dem Kehlturm. Hier wurde ein Teilstück der Stadtmauer aus Feldbrandziegeln und Tuffen freigelegt. Zum Schutz vor dem Frost wird auch hier das Mauerwerk abgeplant und der Grabungsschnitt verfüllt.
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