23.01.2009 - Nuyss – Das mittelalterliche Neuss | Eröffnung der neugestalteten Dauerausstellung im Obertor

Neuss (PN/Ja). „Nuyss – Das mittelalterliche Neuss“ ist der Titel einer neuen Dauerausstellung im Clemens-Sels-Museum, die am Freitag, 23. Januar 2009, eröffnet wird.

Die komplett neugestaltete Ausstellung im Obertor, neben dem Quirinusmünster eines der wichtigsten Wahrzeichen für Neuss,  kündet von der großen Zeit, die die Stadt im Mittelalter erlebte. An diesem Originalschauplatz lässt sich „Nuyss“ bei einer faszinierenden Zeitreise aus ganz neuen Perspektiven entdecken.

Ihre Wurzeln entwickelte die heutige „Food City“ als eine Kaufleutesiedlung in karolingischer Zeit, die bald zu einer wichtigen Handelsstadt aufstieg. Ihre Frühgeschichte erzählt jedoch auch von dem erbitterten Kampf gegen die Belagerung Karls des Kühnen, dem Herzog von Burgund. Eben dieser hielt Neuss jedoch stand und erhielt dafür vom Kaiser Privilegien wie das Münzrecht, Zollfreiheiten, das Hanserecht und zahlreiche weitere Märkte. Neuss „rappelte“ sich auf und entwickelte sich außerdem zu einem großen Pilgerzentrum. Aus ganz Europa kamen Wallfahrer, die dem heiligen Quirinus, dessen Gebeine heute noch in der Münsterkirche aufbewahrt werden, huldigten, und zusätzlich einen großen Teil zu der ohnehin blühenden Wirtschaft beitrugen. Besonders für Getreide, Wein sowie andere Lebensmittel wurde Neuss eine Handelsmetropole, und auch als wichtiger Standort für Getreide- und Ölmühlen sowie Bierbrauereien machte sich die Stadt einen Namen. Dank fruchtbarem Umland war sie selbstständig und unabhängig. In Folge der Religionswirren wurde Neuss jedoch Ende des 16. Jahrhunderts beinahe vollständig zerstört. Es dauerte Jahrzehnte, bis sich die Stadt wieder erholt hatte.

Mit der Dauerausstellung „Nuyss – Das mittelalterliche Neuss“ zeigt das Clemens-Sels-Museum die Geschichte der Stadt, mit all ihren Niederlagen und Wiederaufstiegen, aus völlig neuen Blickwinkeln. Über 300 Exponate, neben aktuellen Funden der Ausgrabungsstätten Hamtor, Hauptstraßenzug und Busbahnhof auch originalgetreue Nachbildungen, ermöglichen den Besuchern, das Alltagsleben der Menschen vor rund 500 Jahren aktiv nachzuvollziehen. Thematische Inseln bieten allerhand Möglichkeiten, selbst zu erkunden, wie man das Essen zubereitete, wie es schmeckte, wie man sich kleidete und wie man schrieb und sprach. „Geschichte zum Anfassen“ also, die große und kleine Besucher gleichermaßen begeistern dürfte.

Das Clemens-Sels-Museum ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet, sonn- und feiertags bis 18 Uhr. Informationen zu Führungen sowie anderen Veranstaltungen erhalten sie unter 02131/904141, auf http://www.clemens-sels-museum.de/ sowie per E-Mail unter info@clemens-sels-museum.de.
*