17.11.2009 - Ausstellung zum Schützenfest 1939

Neuss (PN/Fi). Unter dem Titel „Das Schützenfest 1939“ ist seit Sonntag im Rheinischen Schützenmuseum Neuss eine Ausstellung zu sehen, die sich mit dem „abgebrochenen“ letzten Schützenfest vor dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt.

Dieses Schützenfest vor 70 Jahren war ein ganz besonderes. Damals fand in Neuss das letzte Schützenfest vor dem Zweiten Weltkrieg statt, das vielleicht sogar das letzte Schützenfest vor Kriegsbeginn im Rheinland war. Im August 1939, wenige Wochen vor dem Fest, deutete sich der bevorstehende Krieg bereits an:

Militärfahrzeuge durchquerten die Stadt, an die Bevölkerung wurden Gasmasken ausgegeben, es wurden Luftschutzkeller eingerichtet und immer mehr junge Männer als Soldaten eingezogen. Schon bei der Parade am Sonntag, den 27. August 1939, zeigten sich große Lücken in den Zügen, weil viele Schützen bereits fehlten. An diesem Wochenende erhielten so viele Männer ihre Einberufungsbefehle, dass die Umzüge am Montag und Dienstag ausfielen. Auch das Königsschießen am Dienstag wurde nicht mehr durchgeführt. Es dauerte bis zum Jahr 1948, dem ersten Schützenfest nach dem Krieg, bis der amtierende Schützenkönig Robert Lonnes, durch Willy Klöcker, abgelöst wurde.

Die Ausstellung im Rheinischen Schützenmuseum zeigt Objekte, Fotos und Dokumente aus dieser Zeit, unter anderem auch ein Plakat mit dem Programm von 1939, das ein junger Schütze nach seiner Einberufung mitnahm und in der Kantine seiner Kaserne aufhing. Alle Neusser, die dort einkehrten, unterschrieben auf dem Plakat. Ein Blick auf die Zeit vor und nach 1939 ordnet das Fest in den historischen Zusammenhang ein. Zu sehen sind außerdem Filme von den Schützenfesten der Jahre 1925, 1939 und 1953, die Listen der Fackelzüge aus den Jahren 1933 bis 1939 sowie historische Schwenkfahnen des Jäger- und Grenadierkorps von 1934 und 1939.

Bei der Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 15. November 2009, waren mehr als 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger, darunter der Schützenkönig Dr. Joachim Goetz, anwesend. Der Präsident des Neusser Bürger-Schützen-Vereins Thomas Nickel und Museumsleiterin Dr. Britta Spies führten in die Ausstellung ein.

Die Ausstellung läuft bis zum 15. Januar 2010 und ist während der Öffnungszeiten des Museum mittwochs und sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
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