08.02.2010 - Singen tut gut – Singprojekt aus Neuss erfolgreich

Neuss (PN/Sp). Das Singprojekt „Jedem Kind seine Stimme“ (JeKiSti) aus Neuss, ist erfolgreich.

Dies bescheinigte Prof. Dr. Heiner Barz von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf jetzt nach einer qualitativen Untersuchung. Das Projekt wird seit 2007 von der Musikschule der Stadt Neuss durchgeführt. 113 Grundschulklassen mit 3.000 Schülern haben sich für den wöchentlichen Singunterricht angemeldet. Der jetzt vorgestellte Zwischenbericht von Prof. Barz liefert erste Erkenntnisse über die Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder und die Effekte auf den Schulalltag und fällt positiv aus: Die befragten Lehrkräfte berichten neben einer Steigerung der gesanglichen und musikalischen Fertigkeiten auch von sozialen Lernerfolgen und Veränderungen im Hinblick auf Konzentrationsfähigkeit und die Persönlichkeitsentwicklung. Singen macht nicht nur Spaß, sondern tut auch gut – das Entdecken eigener Fähigkeiten beim Singen stärkt das Selbstbewusstsein, insbesondere bei kognitiv schwächeren oder zurückhaltenden Kindern. Der regelmäßige Unterricht, der die Sing- und Sprechstimme in den Vordergrund stellt, hilft Kindern mit Sprachproblemen und schafft so neue Möglichkeiten der Integration. Die Klassengemeinschaft wird durch regelmäßiges gemeinsames Musizieren verbessert, das allgemeine Lernklima auch über die JeKiSti-Stunden hinaus posititv beeinflusst. Dies geschieht zum Beispiel durch Bewegungsspiele und Übungen zur Verbesserung von Koordination und Wahrnehmung.

Die Grundschullehrkräfte empfinden die Zusammenarbeit mit den Gesangsprofis der Musikschule als Bereicherung und als Inspiration für den eigenen Musikunterricht. Insgesamt sehr gute Noten für die Initiative aus Neuss, die im Singen einen Schlüssel für die musikalische Entwicklung von Kindern sieht und musikalische Bildung allen Kindern ermöglichen will, unabhängig von Herkunft oder sozialem Status.
JeKiSti wird seit Beginn an von der Landesregierung NRW gefördert und beobachtet und von der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Neuss mit finanziert. Die ersten Ergebnisse der Studie dürften JeKiSti weitern Auftrieb geben und für eine längerfristige Umsetzung, auch über Neuss hinaus, Argumente liefern. Sei es als Alternative oder als Ergänzung zum ebenfalls mit Landesmitteln geförderten Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ aus dem Ruhrgebiet. Für Sommer 2010 wird der Abschlussbericht erwartet, bis dahin werden noch weitere Untersuchungen durchgeführt.
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