15.09.2011 - Elektronischer Aufenthaltstitel für Zuwanderer

Seit dem 1. September 2011 erhalten ausländische Mitbürgerinnen...

und Mitbürger in Deutschland elektronische Aufenthaltstitel. Es handelt sich hierbei um Multifunktionskarten im Kreditkartenformat. Der neue Aufenthaltstitel enthält einen Chip mit Lichtbild, Fingerabdrücken und rechtlichen Auflagen, beispielsweise zur Ausübung der Erwerbstätigkeit enthält. Er beinhaltet auch eine elektronische Ausweisfunktion (eID), mit der sich die Besitzer im Internet identifizieren können. Falls erwünscht können so Internetdienste von Online-Shops, Mail-Anbietern oder sozialer Netzwerke genutzt werden. Zur Freigabe der Online-Nutzung erhalten die Karteninhaber ergänzend einen PIN/PUK-Brief sowie ein Sperrkennwort. Vorbereitet ist die Karte auch für eine elektronische Signatur zum rechtsverbindlichen Unterzeichnen digitaler Dokumente. Die bundeseinheitlichen Verwaltungsgebühren für die Erteilung eines elektronischen Aufenthaltstitels sind aufgrund der Produktionskosten durchschnittlich um 50 Euro erhöht worden.
Da die biometrischen Daten in der Ausländerbehörde zunächst erfasst und die neuen Karten in der Bundesdruckerei in Berlin produziert werden müssen, verlängert sich die Zeit bis zur Aushändigung des Aufenthaltstitels im Vergleich zum bisherigen Verfahren deutlich. Den ausländischen Antragstellerinnen und
Antragstellern wird daher empfohlen, Verlängerungsanträge circa sechs bis acht Wochen vor Ablauf des alten Aufenthaltstitels zu stellen. Im Gegensatz zum alten Antragsverfahren ist beim elektronischen Aufenthaltstitel eine persönliche Vorsprache sowohl bei der Antragstellung als auch bei der Abholung erforderlich. Wegen des erhöhten Bearbeitungsaufwandes werden sich daher auch die Wartezeiten in der Ausländerbehörde verlängern.
Die bisherigen Aufenthaltstitel in Reisepässen (Klebeetiketten) behalten ihre Gültigkeit längstens bis Ende August 2021. Ein Austausch gegen die neuen Multifunktionskarten ist bedarfsweise in Zusammenhang mit der Ausstellung neuer Nationalpässe geplant.
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