27.10.2011 - Stadtwerke und Polizei schulen ältere Fahrgäste

Zum zweiten Mal hat die Stadtwerke Neuss GmbH (swn) in dieser Woche...

eine Busschule für mobile Senioren angeboten. Ziel ist es, den sicheren Umfang im öffentlichen Personennahverkehr zu vermitteln. Das Angebot war in Kooperation mit der Kreispolizei Neuss entwickelt worden.
Die Busschule fand an zwei Terminen  mit Seniorengruppen und -einrichtungen aus Neuss und Kaarst statt. Unter dem Motto „BUSSERL“ (Bus sicher erleben) haben die swn ein Konzept erarbeitet, das älteren Menschen den Zugang zum öffentlichen Personennahverkehr erleichtert. Viele Senioren haben aufgrund fehlender Erfahrung Hemmschwellen den Bus zu nutzen. Diese Barrieren sollen in der rund zweistündigen Busschule abgebaut werden.

Sicher im Bus und an der Haltestelle
Zentrales Thema dabei: Wie bewege ich mich sicher im Bus? Zwar weisen die swn über entsprechende Aufkleber in ihren Fahrzeugen darauf hin, wie und wo sich Fahrgäste festhalten können, dennoch kommt es immer wieder zu Un-fällen. „Viele Senioren haben Gehhilfen wie Rollatoren da-bei“, erläutert Jörg Steinfort, Abteilungsleiter Vertrieb/Marketing bei den Verkehrsbetrieben der swn, den Hintergrund der Seniorenbusschule. „Manchmal werden diese nicht sachgerecht abgestellt oder sogar als Sitzflächen benutzt. Wenn der Bus bremst, beschleunigt oder in die Kurve fährt, rutschen die Fahrgäste mit ihrem Rollator und verletzen sich.“ Einige Dutzend Unfälle, bei denen sich Senioren durch Stolpern oder Hinfallen kleinere oder größere Verlet-zungen zugezogen haben, gab es im vergangenen Jahr. Dabei lassen sich solche Vorfälle einfach vermeiden. In der Busschule erfahren die Teilnehmer, wie sie im Bus, an der Haltestelle und auf dem Weg dorthin, Unfälle und Stürze vermeiden können.

Umgang mit Fahrplänen
„Ein weiterer wichtiger Aspekt des Workshops ist der richtige Umgang mit Fahrplänen, Tickets und Tarifen“, so Steinfort. „Auch hier wollen wir Hilfestellung zu Fragen leisten wie: Wo bekomme ich Auskünfte und Fahrkarten? Wie lese ich einen Fahrplan? Wie finde ich den richtigen Tarif? Oder woher er-fahre ich während der Fahrt, wann meine Haltestelle kommt?“. Diese Themen wurden in der Busschule im Wechsel von theoretischen und praktischen Einheiten vermittelt.

Schutz vor Taschendiebstählen
Dabei spielt auch die Unterstützung durch die Neusser Polizei eine wichtige Rolle. Diese gibt unter anderem wertvolle Tipps zur Vermeidung von Taschendiebstählen. „Gerade ältere Menschen werden aufgrund von nachlassenden körperlichen oder geistigen Kräften Opfer von Eigentumsdelikten“, erklärt Franz Baumeister, Koordinator für Verkehrssicherheitsberatung bei der Neusser Polizei. „Wir zeigen auf, wie sie sich im Menschengedränge eines Busses schützen können.“ Sollte es dennoch einmal zu einem Verlust von Wertsachen kommen, können sich die betroffenen Fahrgäs-te direkt an den Busfahrer wenden, der über Funk in ständi-gem Kontakt zur Leitstelle der Verkehrsbetriebe steht. Diese informiert dann ohne Zeitverlust die örtliche Polizei. „Im Rahmen einer seit 1999 bestehenden Ordnungspartnerschaft zwischen Stadtwerken Neuss und Kreispolizeibehörde fungieren unsere Busfahrer in diesen und anderen Situationen als ‚fahrende Notrufsäule’ “, erklärt Jörg Steinfort. „Jeder Bürger, auch wenn er nicht Fahrgast ist, kann über unsere Busse einen Notruf absetzen.“

Busschule für Kleine und Große
Aber nicht nur in dieser Hinsicht ist die Zusammenarbeit mit der Neusser Polizei altbewährt: Bereits zum achten Mal haben die swn in diesem Jahr die Busschule für Viertklässler durchgeführt. Jährlich nehmen rund 600-1000 Schüler daran teil. „Einige Elemente haben wir für die Seniorenbusschule übernommen“, so Jörg Steinfort.


Franz Baumeister, Koordinator für Verkehrssicherheitsberatung bei der Neusser Polizei, gibt Mitgliedern des „Netzwerks Neuss-Mitte“ Tipps zum sicheren Umgang mit einem Rollator am und im Bus.


Weitere Informationen zum Bereich Nahverkehr der swn stehen im Internet unter www.stadtwerke-neuss.de zum Ab-ruf bereit.