12.10.2012 - Start „Demographie-Portal“

Ein neues Portal lädt alle Bürgerinnen und Bürger ab sofort ein,...

...sich über die demographische Entwicklung in Neuss zu informieren und eigene Ideen, zum Beispiel zu den Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft, einzubringen. Bürgermeister Herbert Napp und der Leiter der zuständigen Enquete-Kommission, Wilfried Kruse, schalteten den unter www.demographie-neuss.de erreichbaren Auftritt jetzt frei.
Was macht eine Enquete-Kommission und was bedeutet demographischer Wandel? Diese und andere Fragen beantwortet  das  neue Angebot, welches von der Statistikstelle des  Amtes für Wirtschaftsförderung gemeinsam mit dem Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erstellt wurde. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können zudem über ein elektronisches Formular komfortabel der Kommission auch ihre eigenen Gedanken und Ideen zum Thema Bevölkerungsentwicklung und möglichen Konsequenzen mitteilen. „Unter anderem sollen aus diesen Beiträgen Handlungsstrategien entwickelt werden, in denen die Auswirkungen auf die städtische Infrastruktur, wie zum Beispiel Bautätigkeit, zukünftig entwickelt wird“, sagt Wilfried Kruse. Bürgermeister Napp betonte die Bürgernähe dieses Projektes. „Wir kaufen keine externen Berater ein, sondern Rat und Verwaltung und die Neusser Bürgerinnen und Bürger erarbeiten sich alles selbst. Unabhängige Enquete Kommisionen sind im Bundestag und den Landtagen gebräuchliche Instrumente. Auf kommunaler Ebene, wie jetzt in Neuss, sind sie eher ungewöhnlich. Für Kruse besteht der Vorteil darin, dass so in einer vergleichsweise komfortablen Situation  der Versuch unternommen werde, jenseits der zum Teil streitigen tagespolitischen Situationen und politischen Reflexe etwas für die Stadtentwicklung zu tun. Das Portal wird bis zum Jahresende 2012 geöffnet sein. Weitergehende Befragungsformen werden momentan diskutiert und vorbereitet.

Die Enquete-Kommission „Demographischer Wandel“ wurde auf der Basis des am 18. November 2011 gefassten Beschlusses des Neusser Rates eingerichtet. Wörtlich heißt es darin: „Die Verwaltung wird beauftragt, ein „Handlungskonzept Demographie“ zu entwickeln. Dabei ist zu prüfen, eine Enquete-Kommission einzusetzen, die bei einer umfassenden öffentlichen Beteiligung in den einzelnen Handlungsfeldern unterschiedliche Interessen und Vorstellungen zu einem möglichst breiten Konsens zusammenführt.“ Am 23. März 2012 wurde die Enquetekommission fest installiert, mit dem Auftrag, nach Möglichkeit bis zur Sommerpause 2013 einen Abschlussbericht vorzulegen.
Die gesamtorganisatorische und prozesssteuernde Leitung sowie der  Vorsitz wurde dem ehemaligen Neusser Beigeordneten Wilfried Kruse übertragen. Als ständig begleitende Sachverständige wurden Ministerialdirigent a.D., Dr. Hans-Dieter Krupinski, sowie Professor Schoelen, Stellvertretender Leiter des Niederrhein Institut für Regional- und Strukturforschung (NIERS) an der Hochschule Niederrhein, in die Kommission berufen. Die Enquetekommission trat am 19. April dieses Jahres zum ersten Mal zusammen. Bisher tagte sie fünf Mal. In den ersten beiden Sitzungen wurde das weitere Vorgehen festgelegt und Basisinformationen vorgestellt. Dabei ist entschieden worden, entsprechend der demographisch relevanten Altersgruppen vorzugehen. So wurde unlängst das Thema „Leben im Alter“ behandelt. Weitere Themen sind die Altersgruppen der 0 bis unter 16Jährigen, der 16 bis unter 24Jährigen und der 24 bis unter 67Jährigen. Dieses altersgruppenspezifische Vorgehen wird ergänzt durch begleitende Betrachtungen der Lebenssituation jeder Altersgruppe und der städtischen Rahmenbedingungen hierfür. Das Verfahren ist von Professor Schoelen entwickelt worden.
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