09.12.13 - Gerresheim-Schenkung

Das Clemens-Sels-Museum ist von dem ...

... international bekannten Künstler Bert Gerresheim (geboren 1935 in Düsseldorf) mit einer großzügigen Schenkung bedacht worden. Es handelt sich dabei um 99 Bleistiftzeichnungen und -frottagen des Zyklus „Extramundi – Eine Jenseitsreise“.

Der Bildhauer und Zeichner Bert Gerresheim ist mit ausgewählten Kleinplastiken, Druckgrafiken und Zeichnungen in der Sammlung des Clemens-Sels-Museums Neuss vertreten. Die Schenkung von 66 Zeichnungen unter dem Titel „Oostender Stundenbuch“ aus dem Jahre 2011 wird durch die 99 Vexierbilder des Zyklus „Extramundi“ auf besondere Weise ergänzt. Während den früheren Blättern die Auseinandersetzung mit dem großen belgischen Symbolisten James Ensor zugrunde lag, lassen die aktuellen Blätter eine überaus vielschichtige und facettenreiche Auseinandersetzung mit Themen erkennen, die von der antiken Mythologie über die Philosophie und Kunstgeschichte bis hin zu berühmten Künstlerpersönlichkeiten wie Max Ernst und Francisco de Goya reichen. So bestechen die Blätter nicht nur durch ihre meisterhafte und virtuose Ausführung, sondern sie nehmen durch ihre symbolistisch-surrealistische Bildsprache einmaligen Bezug auf die bedeutende Sammlung des Clemens-Sels-Museums Neuss.

„Extramundi ist“ – nach Aussage des Künstlers Bert Gerresheim – „keine Wortverunglimpfung oder verhuddeltes Latein, sondern ein kartografisch fixierter Ort hinter Iria Flavia und Padron in Galicien, ein einsamer Flecken am Ende der Welt, vielleicht auch hinter diesem Ende. Die Uhren zeigen dort Mythen an und nicht Stunden, ein Ort zwischen Arkadien und einer dantesken Inferno-Landschaft, das Imaginationsfeld einer Jenseitswanderung und deshalb außerhalb der Zeit.

Darum gibt es hier fantastische Begegnungsmöglichkeiten für Liniengespenster, Traumgestalten, groteske Figurationen und Realitätsfetzen, also ein imaginärer Ort, an dem sich Hiesiges und Jenseitiges ein Stelldichein geben, an dem Widersprüchliches zusammenwächst und eine wahrscheinliche Bildwirklichkeit erzeugt.

Mit der Übergabe der Mappe mit den 99 Zeichnungen des Zyklus „Extramundi“ durch den Künstler Bert Gerresheim jetzt an das Clemens-Sels-Museum war die Vorstellung eines umfangreichen Buches „Extramundi“ verbunden, das aktuell im B. Kühlen Verlag in Mönchengladbach erschienen ist. Derzeit sind ausgewählter Blätter des Zyklus im Obertor des Clemens-Sels-Museums zu sehen. Bis zum 19. Januar 2014 kann der Besucher anhand von zehn Zeichnungen der phantastischen Bilderwelt von Bert Gerresheim nachspüren, in der sich Erfahrungen des Alltags, Traumfetzen und Kunstzitate vereinen.

Das Buch ist im Shop des Clemens-Sels-Museums für 39 Euro erhältlich, eine signierte Vorzugsausgabe mit einer Druckgrafik für 98 Euro.
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Kurzbiografie Bert Gerresheim  

1935                geboren in Düsseldorf
1956-60         Studium an der Kunstakademie, Düsseldorf
1960-63         Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Germanistik an der Universität Köln
seit 1961        zahlreiche Stipendien, Kunstpreise und Auszeichnungen im In- und Ausland

Denkmals- und Monumentalgestaltungen für Außen- und Innen-räume im In- und Ausland (Deutschland, Irland, Spanien, Polen) darunter in Neuss das Jakobus-Denkmal, die Edith-Stein-Memorialskulptur, die im November an das Erzbischöfliche Marienberg-Gymnasium übergeben wurde.

Darüber hinaus war Gerresheim in zahlreichen Einzelausstellungen im In- und Ausland zu sehen, viele Werke sind in öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland.
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