18.05.2018 - "Verschieden - aber eins"

Junge Autoren stellten ihr Buch in der Stadtbibliothek vor

Das in Zusammenarbeit mit den „Interkulturellen Projekthelden“ entstandene Buch „Verschieden – aber eins“ wurde jetzt mit einer Lesung in der Stadtbibliothek vorgestellt. Zwölf aus Neuss stammende Jugendliche mit Migrationshintergrund im Alter von 10 bis 21 Jahren erzählen darin ihre persönliche Geschichte. Die illustrierten Texte sind dabei auf deutsch, sowie in der Herkunftssprache und auf Englisch verfasst worden.
Vielfalt, Kultur, Migration und "verschieden sein" in einer multiethnischen Gesellschaft. Doch was denken Jugendliche selbst darüber? Oft reden Erwachsene über Kinder und Jugendliche, aber selten mit ihnen. An diesem Abend durften drei Jugendliche aus ihrem Leben berichten und direkt mit dem Publikum diskutieren. "Ich bin weder das eine, noch das andere, ich fühle mich deutsch, aber auch türkisch. Zu meiner Identität gehören zwei Kulturen und diese sollten beide akzeptiert werden, der Mensch an sich sollte im Vordergrund stehen", sagte Mirza aus dem Jugendvorstand der Projekthelden. Felicitas, die ihr freiwilliges kulturelles Jahr in der Bibliothek absolviert, erklärte: "Eigentlich wollte ich anfangs als Autorin mitwirken, die in keiner weiteren Kultur aufgewachsen ist, da ich es selbst immer so empfand. Durch dieses Projekt und die intensivere Beschäftigung mit meiner Biographie wurde ich mir meiner schlesischen Wurzeln und, dass sie zu meiner Persönlichkeit gehören, bewusster."
Zunächst wurde die Veranstaltung durch die Einweihung des Medienbestandes vom Raum der Kulturen Neuss eröffnet. Deniz Elbir, Interkulturbeauftragter der Stadt Neuss und Hamdi Berdid, Vorsitzender vom Raum der Kulturen e. V., zerschnitten symbolisch das Band, mit dem das Regal als Geschenk umschlungen war. Durch den interkulturellen Medienbestand gibt es nun auf der zweiten Etage ein Regal mit dem Fokus "Willkommen in Deutschland".
Pedro Domingo Hernández López, Moderator des Abends und Vorstandsmitglied im Raum der Kulturen, begleitete die vielen Gespräche mit Jugendlichen, Eltern, Fachkräften und anderen Menschen aus der Neusser Stadtgesellschaft. Auch Akteure der Neusser Politik waren vertreten. Hakan Temel, der sich unter anderem im Integrationsrat der Stadt Neuss engagiert, betonte die Wichtigkeit solcher Projekte für Kinder und Jugendliche. Abgerundet wurde der Abend durch eine Derwisch-Tanzvorführung des Vereins Himmet. Weitere Informationen zu dem Buch „Verschieden – aber eins“ und dem Verein „Interkulturelle Projekthelden e.V.“ sind online unter https://i-projekthelden.de/publikationen abrufbar.