3.4.7 Verknüpfungen

Das ÖPNV-Angebot kann nicht jeder Fahrtbeziehung durch eine Direktfahrt nachkommen. Vielfach werden somit Umsteigevorgänge notwendig. Da ein Umsteigen für den Fahrgast oftmals eine Verlängerung der Fahrzeit bedeutet und damit eine ÖPNV-Benutzungshemmschwelle darstellt, sollte die notwendige Umsteigezeit möglichst minimiert werden. Neben der Abstimmung der einzelnen Taktlagen der Linien ist auch die bauliche Lage und Gestaltung der Haltestellen von großer Bedeutung (kurze Wege, möglichst überdacht; vgl. Haltestelle Zolltor an der Bustrasse).

Mit der Einrichtung der Buslinie 850 Uedesheim – Allerheiligen – Rosellen wird erstmals auf Neusser Stadtgebiet eine koordinierte Umsteigemöglichkeit in alle Richtungen zwischen Bus und S-Bahn angeboten. Diese aus Fahrgastsicht optimale Umsteigemöglichkeit ist durch fahrplantechnische Zwänge nicht an allen Umsteigehaltestellen möglich. Durch Verschiebungen der Taktlagen einzelner Buslinien können Umsteigebeziehungen mitunter aber wesentlich verbessert werden6.

Übergänge zwischen Buslinien und Schienenverkehrsangeboten sollten an den einzelnen Haltepunkten bzw. Bahnhöfen optimiert werden, da hierdurch gerade Berufspendler für die ÖPNV-Nutzung gewonnen werden können. Dies betrifft sowohl den durch mehrere Buslinien angefahrenen Haltepunkt Neuss-Süd S als auch die seltener angefahrenen Bahnhöfe Norf und Holzheim. Die zur Erschließung des Hammfeldes vorgeschlagene Buslinie Neuss-Süd S und Neuss-RheinparkCenter S ist auf die jeweiligen Taktlagen der Schienenangebote abzustimmen.

Der Umstieg Bus/S-Bahn am S-Bahn-Hp könnte allein schon durch die Verkürzung der Umsteigewege verbessert werden. Die Entfernung zwischen den Bushaltestellen Schulzentrum bzw. Stifterstraße in der Weberstraße und dem S-Bahn-Hp wirkt sich nachteilig aus. Besser wäre die Lage der Haltestelle der stadteinwärts fahrenden Busse in der Bergheimer Straße.

Zur Verbesserung der Verbindungen zwischen dem Neusser und dem Düsseldorfer Süden sollte eine Abstimmung der Taktlagen zwischen den Buslinien 851 und 827 an der Haltestelle Jagenbergstraße erfolgen. Aufgrund von Anschlusssicherungen und vorgegebene Fahrplanlagen ergeben sich sowohl auf Neusser als auch auf Düsseldorfer Stadtgebiet Abhängigkeiten, die bisher eine Abstimmung der Taktlagen behinderten. Bei künftigen Verschiebungen der Taktlagen ist eine Abstimmung der Buslinien zu prüfen.

Die neue Stadtbahnführung durch das Hammfeld I und den Alexianerplatz in Richtung Innenstadt ermöglicht die Einrichtung einer neuen Verknüpfungshaltestelle zwischen Buslinien und der Stadt-/Straßenbahn am Alexianerplatz. An diesem Punkt können durch eine entsprechende Verknüpfung von nahezu allen südlichen Neusser Stadtteilen Verbindungen ins Hammfeld und darüber hinaus nach Düsseldorf geschaffen werden.

Für den Fahrgast ist hierbei auf eine enge räumliche Verknüpfung der einzelnen Linien zu achten, so dass möglichst minimale Wege beim Umsteigen zurückgelegt werden müssen. Optimal ist eine Umsteigebeziehung, wenn die verschiedenen Linien direkt an ein- und derselben Haltestelle halten können.

Zeitgleich und auf engstem Raum ist eine Verknüpfung bei Anwendung des Prinzips „cross-over-platform“ gegeben. Hierbei halten die ÖPNV-Verkehrsmittel an gegenüberliegenden Bahnsteigen und der Fahrgast kann durch Überqueren des Bahnsteiges in das gegenüber haltende Fahrzeug umsteigen. Beispielhaft ist hier die Haltestelle Zolltor in der umgestaltenden Promenade zu nennen.

  1. Hierbei gilt es aber zu berücksichtigen, dass Buslinien i. d. R. fahrplantechnische Zwangspunkte an mehreren Stellen entlang des Linienwegs haben. Die Linien 843/844 und 851/852 bilden z.B. zwischen Neusserfurth und Zolltor einen 7,5-Minuten-Takt. Außerdem ist der Fahrzeugeinsatz durch sogenannte Linienwechsler optimiert. Somit müssen immer die Auswirkungen von Verschiebungen der Fahrplanlage auch an anderer Stelle geprüft und abgewogen werden.