10. Juli 2025

Preisverleihung „Neues Grün 2025“

Preisträgerinnen des diesjährigen Gartenwettbewerbs ausgezeichnet

Eine Fachjury hat die eingereichten Bewerbungen nun ausgewertet und drei Gewinnerinnen für den Gartenwettbewerb der Stadt Neuss ausgewählt. Im Fokus der Bewertung standen Klimafreundlichkeit, Regionsbezug, ökologische Vielfalt und Vermeidung von Beton. Besonders positiv wurden Gärten bewertet, die durch eine großzügige Bepflanzung zur Reduzierung der Hitzebelastung beitragen oder durch Entsiegelung größere Flächen für die Versickerung von Regenwasser schaffen. Auch der Einsatz natürlicher Materialien fand Anerkennung. Darüber hinaus überzeugten naturnah und strukturiert gestaltete Gärten, die wertvolle Lebensräume für Tiere bieten und zur Förderung der Artenvielfalt beitragen. Da einige kreative und beeindruckende Bewerbungen bei der Stadt eingegangen sind, fiel es der Fachjury nicht leicht, die Gewinner*innen festzulegen. Die Preisverleihung des Wettbewerbs fand am Montag, 7. Juli 2025, in den Räumlichkeiten der Geschäftsstelle der Landesgartenschau Neuss 2026 GmbH statt. Teil der Jury war Annette Nothnagel, Geschäftsführerin der LAGA.

Den ersten Platz in der Kategorie „Gärten allgemein“ belegte der Garten von Frau Lerch, der die Jury mit seiner umfangreichen und durchdachten Umgestaltung beeindruckt hat. Aus einer schlichten Rasenfläche wurde ein vielfältig bepflanzter, klimaangepasster Garten. Die Versiegelung ist auf ein Minimum reduziert, sodass Regenwasser gut versickern und im Boden gespeichert werden kann. Die umfangreiche Bepflanzung und der Teich tragen zur Reduzierung der Hitze bei. Überschüssiges Wasser aus dem Teich wird clever gesammelt und zur Bewässerung des Gartens verwendet, was dazu beiträgt, den Garten klimafreundlich zu bewässern.
Bei der Pflanzenauswahl wurde gezielt auf Trockenheitsresistenz und Insektenfreundlichkeit geachtet. Ein Teich, Igelhäuser, Nistkästen und eine offengehaltene Grundstücksgrenze schaffen wertvolle Lebensräume für Tiere. Der Garten zeigt eindrucksvoll, wie Klimaanpassung, Artenvielfalt und naturnahe Gestaltung auf vorbildliche Weise zusammenwirken können.

Den zweiten Platz konnte sich Frau Behre mit ihrem Garten sichern. Es handelt sich um eine liebevoll gestaltete grüne Oase. Auf vergleichsweise kleiner Fläche lässt der Garten fast vollständig Versickerung zu und sticht durch vielseitige Begrünung hervor, wodurch die Hitze reduziert werden kann. Der Garten zeichnet sich durch eine hohe Pflanzenvielfalt aus, womit er Lebensräume für Vögel und Insekten schafft. Dies wird durch Beerensträucher und einen Apfelbaum ergänzt. Natürliche Materialien prägen das Gartenbild und unterstreichen den naturnahen Charakter. Ein kleiner Teich sowie ein Vogelwasserbecken bieten Trinkmöglichkeiten für Tiere.

Der Garten von Frau Freytag hat es auf den dritten Platz geschafft. Bei diesem Garten war die Jury besonders von dem parkartigen Charakter beeindruckt. Der großzügige Garten ist durch mächtige Gehölze geprägt, die für das Mikroklima von unschätzbarem Wert sind. Sie spenden Schatten und kühlen die Umgebungstemperatur auf natürliche Weise. In Zeiten zunehmender Hitzebelastung kommt solchen Strukturen eine besondere Bedeutung zu. Gleichzeitig bieten die Gehölze einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tierarten und machen den Garten zu einem wichtigen Rückzugsort inmitten der Stadt.

In der Sonderkategorie „Vorgärten“, die auf die Umgestaltung von Schottergärten zu begrünten und versickerungsfähigen Vorgärten abzielte, wurden keine Preise vergeben, da nicht genügend Bewerbungen eingegangen waren. Die eingereichten Beiträge wurden daher der Kategorie „Gärten allgemein“ zugeordnet und dort in die Bewertung einbezogen.  

Passend zum Thema stellte bei der Preisverleihung Jurymitglied Joana Gasper ihr Forschungsprojekt „ReGreen – Wiederbegrünung von Schottergärten“ vor, welches auf der Landesgartenschau 2026 in Neuss zu sehen sein wird. Zielsetzung des Projektes ist die Forschung und Sensibilisierung zur klimaresilienten und biodiversen Gestaltung urbaner (Kleinst-)Räume in einem: Mit Schotter versiegelte urbane Flächen wie Vorgärten und Firmengärten seien präsente und wertvolle Flächen, die durch eine gezielte (Wieder-)Begrünung zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen könnten. 
So sei auf der Landesgartenschau eine Fläche von 700 qm in Planung, die durch verschiedene innovative Wiederbegrünungsmaßnahmen mit heimischen, fremdländischen und gebietseigenen Zukunftspflanzen begrünt werde. 

Mit dem Klimawandel nehmen Hitzebelastung und Starkregenereignisse spürbar zu. Versiegelte Flächen im Garten verstärken diese Effekte zusätzlich. Umso wichtiger ist es, Gärten klimafreundlich zu gestalten und an die veränderten Bedingungen anzupassen. Pflanzen, Bäume und entsiegelte Flächen tragen zur Kühlung der Umgebung bei, verbessern die Wasseraufnahme und schaffen Lebensräume für heimische Tiere und Pflanzen. Eine hohe Artenvielfalt stärkt zudem die Stabilität und Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen – auch im eigenen Garten.

Vor diesem Hintergrund veranstaltete die Stadt Neuss wie bereits im letzten Jahr den Wettbewerb Neues Grün 2025 für klimafreundliche Gärten. In diesem Jahr fand der Wettbewerb gemeinsam mit der Landesgartenschau Neuss 2026 GmbH statt. Bis zum 22. Juni 2025 hatten Neusser Bürger*innen die Möglichkeit, eine Bewerbung einzureichen.

Im nächsten Jahr wird die Stadt Neuss wieder einen Gartenwettbewerb ausrichten. Weitere Informationen zum Wettbewerb werden frühzeitig bekanntgegeben.
 

Für Ihre Berichterstattung finden Sie ein Foto in unserem Bildarchiv (Quelle: Stadt Neuss).