21. Juli 2025
Integration sichtbar machen – Stadt Neuss verleiht Integrationsförderpreis 2024
Besonderes Engagement für Teilhabe, Vielfalt und gelebte Integration gewürdigt
Am Dienstag, 8. Juli 2025, hat die Stadt Neuss den Integrationsförderpreis 2024 verliehen. Im festlichen Pauline-Sels-Saal des RomaNEums würdigte die Stadtgesellschaft besonderes Engagement für Teilhabe, Vielfalt und gelebte Integration. Mit dem Preis werden Personen, Vereine und Initiativen ausgezeichnet, die mit kreativen Ideen, persönlicher Hingabe und nachhaltigen Konzepten Integration aktiv gestalten.
Der Abend wurde eröffnet durch den Beigeordneten für Bürgerservice, Sicherheit und Soziales, Holger Lachmann, der die Veranstaltung einleitete und die musikalische Künstlerin des Abends, Hozan Cane, vorstellte. Die kurdisch-deutsche Sängerin, Menschenrechtsaktivistin und Autorin beeindruckte das Publikum mit einem emotionalen musikalischen Beitrag. Ihre künstlerische Laufbahn und ihr Engagement für kulturelle Vielfalt und Frauenrechte stehen sinnbildlich für die Werte, die der Integrationsförderpreis hervorheben möchte. Bürgermeister Reiner Breuer begrüßte die Gäste im Anschluss und betonte in seiner Ansprache die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements.
Auszeichnung für besondere Beiträge zur Integration
Der diesjährige 1. Preis ging an Barbara Simon und Elsbeth Dünnwald, die seit über zehn Jahren ehrenamtlich Kinder geflüchteter Familien im Übergangswohnheim am Berghäuschensweg begleiten. Ihre wöchentlichen Spiel- und Bastelangebote vermitteln den Kindern Stabilität, fördern Sprache, Kreativität und Selbstwirksamkeit und leisten so einen nachhaltigen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Den 2. Preis erhielt Eva-Maria Noack, die sich seit 2011 ehrenamtlich für Geflüchtete und Migrant*innen in Neuss engagiert. Sie unterstützt Menschen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, hilft im Alltag, vermittelt Kontakte und ist zentrale Ansprechpartnerin für viele. Als Helferin im Stillen, ist sie auf Augenhöhe und mit Herz für andere da.
Der 3. Preis ging an die Integrationslotsen der Stadt Neuss – ein Projekt, das seit 2009 besteht und von Menschen mit eigener Migrationsgeschichte getragen wird. Die ehrenamtlich Engagierten begleiten Zugewanderte in ihrer neuen Lebenssituation, bieten sprachliche Unterstützung bei Behördengängen und fördern das Ankommen in der Stadtgesellschaft.
Anerkennung für weitere Projekte und Persönlichkeiten
Neben den drei Preisträger*innen würdigte die Stadt Neuss fünf weitere herausragende Projekte mit Anerkennungsurkunden:
• Boxring Neuss 1992 e.V.: Ein Ort der Gemeinschaft, in dem Respekt, Achtsamkeit und Integration tagtäglich im sportlichen Miteinander gelebt werden.
• Ferhat Canikli: Der ehrenamtliche Musiker bringt mit seiner offenen Art Menschen zum gemeinsamen Singen und fördert Begegnung durch Musik im Alevitischen Gemeindezentrum.
• Ehemalige, Freunde und Förderer des Quirinus-Gymnasiums e.V.: Der Verein steht für generationenübergreifende Bildungsförderung, Interkulturalität und soziale Teilhabe – mit Projekten wie „MentForMigra“ oder einem Lese-Café für Kinder mit Förderbedarf.
• Cemal Tuna: Als Vorsitzender des Alevitischen Gemeindezentrums koordiniert er das Projekt „Brückenbauer auf der Furth“, das durch gemeinsame kulturelle Aktivitäten das Verständnis zwischen Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte stärkt.
• Birgit Axler-Cohnitz: Die Künstlerin und Trainerin für Antirassismus hat mit dem autobiografischen Kurzfilm „ugat – Another postmigrant story“ ein berührendes Projekt über Identität, Herkunft und Rassismuserfahrungen in der deutsch-philippinischen Diaspora realisiert.
Die Anerkennungen wurden von der Leiterin des Integrationsamts, Michèle Wellssow, überreicht, die mit persönlichen Worten die jeweilige Bedeutung der Projekte hervorhob.
Musik, Austausch und Wertschätzung
Zum Abschluss des offiziellen Programms folgte ein weiterer musikalischer Beitrag von Hozan Cane, ehe die Veranstaltung in einen offenen Empfang im Foyer überging. Hier bot sich Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zur Vernetzung zwischen den zahlreichen Engagierten, die die Integrationsarbeit in Neuss Tag für Tag mit Leben füllen. Mit der Verleihung des Integrationsförderpreises unterstreicht die Stadt Neuss ihr klares Bekenntnis zu einer vielfältigen, solidarischen und zukunftsorientierten Gesellschaft. Die Ausgezeichneten sind Vorbilder für das, was Integration in der Praxis bedeutet – und sie machen Mut, neue Wege zu gehen und weiter aktiv zu gestalten.