Jahnstadion

Jahnstadium

Das Jahnstadion entstand zwischen 1922 bis 1924 auf dem Gelände des alten, bei der Anlegung des Bahndamms entstandenen Baggerlochs zwischen Glehner Weg und Preußenstraße. Der Bau der 75.000 qm großen Anlage stand unter dem Einfluss der schlechten wirtschaftlichen Lage und der Inflation während der belgischen Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg. Die Umsetzung erfolgte größtenteils im Rahmen von sog. „Notstandsmaßnahmen“ (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Erwerbslose). So konnten die Sportstätten im Juni 1924 rechtzeitig zur IV. Neusser Turn- und Sportwoche fertiggestellt werden.

Das Herzstück der Anlage bildete das Hauptfeld – eine Rasenfläche mit Laufbahn, umrundet von einer Radrennbahn. Hier fanden bis 1968 auch international beachtete Rennen statt, die von bis zu 10.000 Zuschauern verfolgt werden konnten. Darüber hinaus gab es zahlreiche Übungsfelder für Fußball, Handball, Faustball, Hockey und turnerische Übungen. Der geplante Bau eines Schwimmbades wurde – anders als die ebenfalls von Beginn an projektierten Tennisplätze – jedoch nie realisiert.

Das Stadion verfügte über moderne Umkleide- und Waschräume sowie ein Verwaltungsgebäude mit Saal und Räumen für die Presse. Von hier aus bot sich ein Ausblick über das durch den Neusser Gartenbaumeister Franz Kellermann entworfene parkähnlich gestaltete Gelände. Der Name „Jahnstadion“ – nach dem sog. „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) – bürgerte sich für die gesamte Anlage erst nach der 1926 erfolgten Benennung der benachbarten Straße in „Jahnstraße“ ein.

Im Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigt, konnte der Sportbetrieb im Jahnstadion bereits kurz nach Kriegsende wieder aufgenommen werden. Die Anlage wurde im Laufe der Zeit stetig erweitert und umgestaltet. Neben den Sportanlagen der im Jahnstation ansässigen Vereine, entstanden u. a. eine Dreifachhalle (1962) und eine Kegelsportanlage (1966, erweitert 1989), sowie eine Allwetteranlage für Basketball. Die Radrennbahn dagegen verschwand. 2008 angestellte Überlegungen zu einer grundlegenden Umgestaltung der Sportanlage, bei der die Aschenplätze einer Mehrfachturnhalle und einem Fitnesszentrum weichen und im Bereich des Stadions eine Wohnbebauung entstehen sollte, scheiterte schließlich am Widerstand der Bevölkerung. Ab 2024 wurde eine umfasssende Modernisierung der Anlage vorgenommen.
Heute ist das Jahnstadion Heimat des Tennis-Bundesligisten und deutschen Rekordmeisters TC Blau-Weiß Neuss und des Hallen- und Feldhockey-Bundesligisten HTC Schwarz-Weiß Neuss mit angeschlossener Tennisabteilung. Darüber hinaus haben hier die Fußballvereine DJK Novesia Neuss, VfR Neuss und FSV Vatan sowie der Verein Neusser Kegler das Zentrum ihres Vereinslebens. Auch die Ringer des KSK Konkordia Neuss haben in der Stadionhalle bis zuletzt noch ihre Heimkämpfe ausgetragen.

Quellen und Texte: Stadtarchiv Neuss

Diese Tafel wurde gestiftet vom: Stadtsportverband Neuss

Jahnstadion

Schwierige Zeit beim Bau

Nach dem Ende vom Ersten Weltkrieg
geht es vielen Deutschen schlecht:

  • Deutschland hat den Krieg verloren
    und muss hohe Strafen zahlen.
    Deutschland ist teilweise besetzt.
    In Neuss sind belgische Soldaten.
  • Viele Menschen sind arm, weil es wenig Arbeit gibt.
  • Das Geld ist immer weniger wert.
    Das heißt: 
    Die Menschen können sich immer weniger
    von ihrem Geld kaufen.

Der Staat bezahlt einige Bau-Projekte,
damit mehr Menschen Arbeit haben.
Dazu gehört das Jahnstadion in Neuss.
Zum Jahnstadion gehören viele Sport-Plätze.
Darum ist die ganze Stadion-Anlage sehr groß.

Die Anlage ist zwischen Glehner Weg und Preußenstraße.
Davor war an der Stelle nur ein großes Bagger-Loch.

Der Bau beginnt im Jahr 1922 und ist im Jahr 1924 fertig.
Die erste Sport-Veranstaltung im Stadion war 
die vierte Neusser Turn- und Sportwoche.

Viele Sport-Plätze

Es gibt viele Sport-Plätze in der Stadion-Anlage.
Zum Beispiel für:

  • Fußball
  • Handball
  • Faustball
  • Hockey
  • Turnen

Der wichtigste Sport-Platz ist das Hauptfeld.
Das Hauptfeld hat in der Mitte einen Rasen.
Um den Rasen sind eine Laufbahn und eine Radrennbahn.
Hier finden bis zum Jahr 1968 Wettläufe und Rad-Rennen statt.
Es passen bis zu 10.000 Zuschauer in das Jahnstadion.
Die Zuschauer und Teilnehmer kommen auch aus anderen Ländern.
Später kommen Tennis-Plätze dazu.
Ein Schwimmbad war auch geplant.
Aber man hat es nie gebaut.

Ausstattung

Die Stadion-Anlage hat Franz Kellermann aus Neuss gestaltet.
Er war der oberste Gärtner bei der Stadt.
Das Stadion ist wie ein Park gebaut.
Es gibt Umkleide-Räume, Duschen und ein Gebäude
mit Büros für die Verwaltung.
In dem Gebäude sind auch ein Saal und weitere Räume.
Hier konnten Reporter mit Sportlern reden.

Name

In der Nähe von der Stadion-Anlage ist die Jahnstraße.
Die Straße hat man im Jahr 1926 so benannt.
Seitdem benutzt man den Namen Jahnstadion für die Stadion-Anlage.
Der Name Jahn kommt von Friedrich Ludwig Jahn.
Er lebte von 1778 bis 1852.
Man nannte ihn: Turnvater.
Er hat zum Beispiel die Turn-Geräte Barren und Reck erfunden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Das Stadion ist nach dem Zweiten Weltkrieg nur wenig kaputt.
Darum konnte man schon kurze Zeit später wieder Sport im Stadion machen.
Die Anlage hat sich später immer wieder verändert.

Zum Beispiel:

  • Im Jahr 1962 kommt eine Sporthalle dazu,
    die man in 3 Felder teilen kann.
  • Im Jahr 1966 kommt eine Anlage zum Kegeln dazu.
    Die Anlage hat man im Jahr 1989 vergrößert.
  • Es kommt eine Anlage für Basketball dazu.
  • Die Radrennbahn hat man entfernt.

Im Jahr 2008 wollte man die Stadion-Anlage sehr verändern:

  • Es sollte eine große Turnhalle und
    ein Fitness-Zentrum dazukommen.
  • Auf dem größten Sportplatz vom Stadion
    wollte man Wohnungen bauen.

Aber viele Menschen waren dagegen.
Darum hat man es nicht gemacht.
Seit dem Jahr 2024 erneuert man die Stadion-Anlage.

Das Jahnstadion heute

Heute nutzen verschiedene Vereine das Jahnstadion:

  • der Tennis-Verein TC Blau-Weiß Neuss
  • der Hockey-Verein und Tennis-Verein HTC Schwarz-Weiß Neuss
  • die Fußball-Vereine DJK Novesia Neuss, VfR Neuss und FSV Vatan
  • der Verein Neusser Kegler
  • die Ringer vom Sport-Verein KSK Konkordia Neuss

Die Infos und Texte sind aus dem Stadt-Archiv Neuss.
Der Stadt-Sport-Verband Neuss hat die Tafel bezahlt.
Cornelius Uerlichs hat das Aussehen von der Info-Tafel geplant.

Der Text in Leichter Sprache ist von:
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e. V., 2024.

Jahnstadion

Jahnstadium

The Jahnstadion was built between 1922 and 1924 on the site of the old excavation hole between Glehner Weg and Preußenstraße, which was created when the railway embankment was built. The construction of the 75,000 square metre facility was affected by the poor economic situation and inflation during the Belgian occupation after the First World War. It was largely realised as part of so-called “emergency measures” (job creation schemes for the unemployed). The sports facilities were completed in June 1924 in time for the IV Neuss Gymnastics and Sports Week.

The centrepiece of the facility was the main field – a grass area with a running track, surrounded by a cycling track. Internationally recognised races were also held here until 1968, which could be watched by up to 10,000 spectators. There were also numerous training fields for football, handball, fistball, hockey and gymnastics. However, the planned construction of a swimming pool – unlike the tennis courts, which were also planned from the beginning – was never realised.

The stadium had modern changing rooms and washrooms as well as an administration building with a hall and rooms for the press. From here, there was a view over the park-like grounds designed by the Neuss master gardener Franz Kellermann. The name “Jahnstadion” – after the so-called “father of gymnastics”, Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) – was only given to the entire facility after the neighbouring street was renamed “Jahnstraße” in 1926.

The stadium was only slightly damaged during the Second World War and was able to resume sporting activities shortly after the war came to an end. The facility has been continuously expanded and transformed over the years. In addition to the sports facilities for the clubs based at Jahnstation, a triple sports hall (1962) and a bowling facility (1966, extended in 1989) were built, as well as an all-weather facility for basketball. On the other hand, the cycling track disappeared. In 2008, plans for a fundamental refurbishment of the sports facility – included replacing the sports pitches with a multi-sports hall and fitness centre, and building a residential development in the area of the stadium – were ultimately thwarted by opposition from the local population. Extensive modernisation of the facility was carried out from 2024.

Today, the Jahnstadion is home to the Bundesliga tennis club and German record champions TC Blau-Weiß Neuss and the Bundesliga indoor and field hockey club HTC Schwarz-Weiß Neuss with an affiliated tennis club. The football clubs DJK Novesia Neuss, VfR Neuss and FSV Vatan as well as the Verein Neusser Kegler are also based here. The wrestlers from KSK Konkordia Neuss also held their home matches in the stadium until the very end.

Sources and texts: Neuss municipal archives

This plaque was donated by: Stadtsportverband Neuss

Jahnstadion (stade Jahn)

Le Jahnstadion (stade Jahn) a été construit entre 1922 et 1924 dans l’ancien trou d’excavation créé lors de la construction du remblai de la voie ferrée entre Glehner Weg et Preußenstraße. La construction de cette infrastructure de 75 000 m² a été marquée par la situation économique défavorable et de l’inflation qui sévissaient pendant l’occupation belge après la Première Guerre mondiale. Elle a été réalisée en grande partie dans le cadre de « mesures d’urgence » (mesures de création d’emplois pour les chômeurs). Cela a permis d’achever l’infrastructure sportive en juin 1924, juste à temps pour la IVe Semaine de la gymnastique et du sport de Neuss.

L’installation s’articule autour du terrain principal, une pelouse avec une piste de course entourée d’un vélodrome. Jusqu’en 1968, elle a accueilli des courses de renommée internationale, qui ont été suivies par jusqu’à 10 000 spectateurs. Il y avait également de nombreux terrains d’entraînement pour le football, le handball, le fistball, le hockey et la gymnastique. Contrairement aux courts de tennis, la piscine qui était initialement prévue n’a jamais été construite.

Le stade était équipé de vestiaires et de sanitaires modernes, ainsi que d’un bâtiment administratif avec une salle et des locaux pour la presse. De là, on avait une vue sur le terrain aménagé en parc par le maître horticole de Neuss, Franz Kellermann. Le nom de « Jahnstadion » (stade Jahn), qui fait référence au « père du sport » Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852), ne s’est imposé pour l’ensemble du complexe qu’après que la rue voisine a été rebaptisée « Jahnstraße » en 1926.

Légèrement endommagé pendant la Seconde Guerre mondiale, le Jahnstadion a pu être remis en activité peu après la fin de la guerre. Au fil du temps, le complexe n’a cessé d’être agrandi et modernisé. En plus des installations sportives des associations basées au Jahnstadion, on a construit entre autres une triple salle de sport (1962) et une piste de bowling (1966, agrandie en 1989), ainsi qu’un terrain toutes saisons pour le basket-ball. En revanche, le vélodrome a disparu. Les réflexions menées en 2008 sur une transformation radicale du complexe sportif, qui prévoyaient de remplacer les courts en terre battue par une salle de sport polyvalente et un centre de fitness et de construire des logements dans la zone du stade, ont finalement échoué à cause des réticences de la population. À partir de 2024, le complexe a fait l’objet d’une modernisation complète.

Aujourd’hui, le Jahnstadion accueille le club de tennis de Bundesliga et détenteur du record allemand TC Blau-Weiß Neuss ainsi que le club de hockey sur gazon et en salle de Bundesliga HTC Schwarz-Weiß Neuss avec sa section tennis. Les clubs de football DJK Novesia Neuss, VfR Neuss et FSV Vatan ainsi que l’association Verein Neusser Kegler y ont également établi leur vie associative. Les lutteurs du club KSK Konkordia Neuss ont eux aussi disputé leurs combats à domicile dans le stade couvert jusqu’à la fin.

Sources et texte : archives de la ville de Neuss

Cette plaque a été offerte par : Stadtsportverein Neuss

Bilder

  • Eien größere Gruppe von Sportlerinnen machen, säuberlich in Reihen aufgestellt und einheitlich gekleidet, Dehnübungen. Im Vordergrund befinden sich zwei Vorturnerinnen auf einem Podest.
    „Leibesertüchtigung“, 1924
  • Mehrere Radfahrer stehen an der Startlinie einer Radbahn und blicken in die Kamera. Im Hintergrund sind voll besetzte Besucherränge zu sehen.
    Radrennen im Jahnstadion, um 1950
  • Schwarz-Weiß-Aufnahme des Geländes mit Laufbahnen.
    Jahnstadion mit Verwaltungsgebäude Ausschnitt einer Postkarte, um 1930
  • Ein Mann steht hinter einem kegelförmigen Sprachrohr und macht scheinbar eine Durchsage. Das Sprachrohr ist fast so groß, wie der Stadionsprecher und wurde folglich auf ein Stativ montiert.
    Stadionsprecher mit Sprachrohr (Flüstertüte) bei einer frühen Sportveranstaltung im Jahnstadion, Anfang 1930er Jahre
  • Ein einfache und erkennbar händische Planungszeichnung mit den verschiedenen Bereichen des Stadions im Maßstab 1:2000.
    Plan der neuen Sportanlagen am Glehner Weg, 1924
  • Drohnenaufnahme des Areals mit dem Hauptfeld links und zwei Hockeyfeldern links.
    Luftbild der größten Neusser Sportanlage, 2024 (Stadtsportverband Neuss)
  • Schwarz-Weiß-Aufnahme eines Tennisspielers in Bewegung.
    Lutz Steinhöfel, Tennis-Spieler der Meister-Mannschaft von Blau-Weiß Neuss in den 1980er Jahren (Foto: Andreas Jazyk)
  • Eine Gruppe von über 30 Spielerinnen und Trainer:innen jubelt in die Kamera.
    Die Damen-Mannschaft des HTC Schwarz-Weiß Neuss feiert den Aufstieg in die 2. Feldhockey-Bundesliga, 2024 (Foto: HTC Schwarz-Weiß Neuss)

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