Hitze in Neuss

Wir geben Infos und Tipps, um gut durch den Sommer zu kommen

Themen dieser Seite

Es wird heißer in Neuss

Der Klimawandel ist längst spürbar – auch bei uns in Neuss. Neben Starkregen und längeren Trockenperioden stellt vor allem die zunehmende Hitze eine wachsende Herausforderung für den Alltag dar.
Hitze gilt heute als das größte klimabedingte Gesundheitsrisiko. Besonders in Städten mit dichter Bebauung und vielen versiegelten Flächen können hohe Temperaturen schnell zur Belastung werden. 

Auch in Neuss zeigen die Daten einen klaren Trend:

  • Die Jahresdurchschnittstemperatur ist im Zeitraum 1992–2021 bereits um 0,9 °C gegenüber dem vorherigen 30-Jahres-Mittel (1962–1991) gestiegen.
  • Die Zahl der sogenannten „Heißen Tage“ mit Temperaturen über 30 °C nimmt zu: Im Durchschnitt gab es davon in den letzten 30 Jahren 10,5 Tage pro Jahr, in Spitzenjahren sogar bis zu 21 Tage (Betrachtungszeitraum 1992–2021).
  • Seit 1995 wurde kein einziges Jahr mehr ohne Heiße Tage verzeichnet.

Diese Entwicklung wird sich nach dem aktuellen Wissensstand weiter fortsetzen.

Um besser durch den Sommer zu kommen – das betrifft insbesondere ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen – ist es wichtig zu wissen, wie man sich schützt.

Auf dieser Seite finden Sie Tipps, Hinweise und Informationen zur Hitzevorsorge.

Wie reagiert der Körper auf Hitze?

  • Unser Körper versucht bei Hitze, die Temperatur konstant zu halten – das nennt man Thermoregulation. Das geschieht vor allem durch vermehrte Hautdurchblutung und Schwitzen
  • Mit zunehmendem Alter funktioniert diese Anpassung nicht mehr so gut:
    • Ältere Menschen schwitzen oft weniger, wodurch die körpereigene Kühlung erschwert wird
    • Das Durstgefühl nimmt ab, sodass oft zu wenig getrunken wird
  • Durch Schwitzen kommt es zu einem Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen (Elektrolyte)
  • Eine Austrocknung (Dehydrierung) kann zu Schwäche, Schwindel und Verwirrtheit führen

Eine besondere Gefährdung besteht im Frühsommer und bei langanhaltenden Hitzeperioden

Hitzevorsorge im Alltag: Wie kann ich mich schützen?

Verhaltensanpassung im Tagesverlauf

  • Nachts lüften und die Fenster weit öffnen, um die kühle Luft hereinzulassen
  • Tagsüber die Fenster möglichst von außen verschatten
  • Körperliche Aktivitäten vermeiden – besonders während der heißesten Zeit von etwa 11 bis 18 Uhr
  • Spaziergänge, Einkäufe und Sport früh morgens oder in den Abendstunden erledigen
  • Mittags raus aus der Sonne – suchen Sie Schatten oder kühle Räume auf. Die Coole Karte kann Ihnen dabei helfen
  • Ruhepausen einlegen: Gerade bei längerer Aktivität sollten Sie sich regelmäßig hinsetzen und erholen

Verhaltensanpassung – Kleidung

  • Sonnenschutz am Körper tragen und Hilfsmittel zur Kühlung nutzen:
    • Kopfbedeckung
    • Sonnenbrille
    • Sonnenschirm
    • Fächer
  • Kleidung an Hitze anpassen:
    • Helle Farben tragen, die das Sonnenlicht reflektieren
    • Luftige, locker sitzende Kleidung wählen
    • Materialien wie Leinen oder Baumwolle bevorzugen, die atmungsaktiv sind

Verhaltensanpassung – Gebäude

  • Für angenehme Raumtemperaturen sorgen:
    • Ventilatoren können zu einer frischen Brise verhelfen
    • Klimaanlagen bieten gezielte Kühlung, sollten aber sparsam und verantwortungsbewusst genutzt werden
  • Die Temperatur mit einem Thermometer im Blick behalten
  • Pflanzen können im Innen- und Außenbereich für mehr Schatten und Verdunstungskühle sorgen

Verhaltensanpassung – am Körper

  • Regelmäßiges Trinken und leichtes Essen: Trinken Sie mind. 1,5 l Wasser am Tag. Ein Trinkplan kann dabei unterstützen, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Getränke mit Mineralien, wie Mineralwasser oder verdünnte Saftschorlen, sind zu bevorzugen.
  • Atemübungen: sie können helfen, den Kreislauf zu beruhigen und das Wohlbefinden zu steigern.
  • Kühlende Maßnahmen: Fuß- und Armbäder mit kühlem Wasser oder feucht-kühle Kompressen auf Stirn und Nacken wirken erfrischend. Vernebelungssprays sorgen ebenfalls für Abkühlung.
  • Medikamente: Manche Medikamente, wie entwässernde Mittel, den Blutdruck senkende und Beruhigungsmittel, können die Hitzeempfindlichkeit erhöhen. Bitte sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über mögliche Anpassungen während Hitzeperioden.

Welche Ernährung bei Hitze? 

  • Leichte Speisen bevorzugen: Zum Beispiel Salat, Joghurt mit Früchten oder Suppen – sie belasten den Körper weniger
  • Wasserreiche Kost essen: Melone, Gurke und Tomate versorgen den Körper zusätzlich mit Flüssigkeit
  • Nährstoffreiche Nahrung wählen: Gemüsebrühen, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte oder Hummus mit Rohkost liefern wichtige Vitamine und Energie
  • Vorsicht bei leicht verderblicher Nahrung: bei Lebensmitteln wie Fisch, Eierspeisen, Milchprodukten und Fleisch sollte bei Hitze besonders auf die Haltbarkeit geachtet werden

Wie erkenne ich Hitzebeschwerden?

Folgende Symptome können einen Hinweis auf Hitzebeschwerden geben:

  • Erschöpfungsgefühl
  • Starke Blässe / Röte
  • Kopfschmerzen / Muskelschmerzen
  • steifer Nacken
  • Übelkeit / Schwindel / Erbrechen
  • Kurzatmigkeit
  • Unruhe / Verwirrtheit
  • erhöhte Temperatur / Fieber
  • Infektionen (z. B. Blasenentzündung)
  • Appetitlosigkeit
  • Verstopfung
  • Übermäßiges Schwitzen oder überhaupt kein Schweiß

Schutz vor UV-Strahlung: warum & wann?

  • Der Klimawandel hat mehr Sonnenscheinstunden und eine intensivere UV-Strahlung zur Folge

  • Unzureichender Schutz vor Sonnenstrahlen kann zu Sonnenbrand führen und erhöht das Risiko für Hautkrebs

  • Achten Sie auf den UV-Index. Er zeigt an, wie stark die UV-Strahlung ist. Ab einem Wert von 3 ist Sonnenschutz sinnvoll. Mehr zum UV-Index finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) 

Was hilft in Tropennächten?

  • Die Sonne aussperren: Halten Sie tagsüber die Fenster mit Rollläden oder Vorhängen geschlossen, damit die Hitze draußen bleibt
  • Wärmequellen vermeiden: Schalten Sie Geräte aus, die Wärme abgeben, zum Beispiel Lampen oder Fernseher
  • Keller aufsuchen: falls möglich, schlafen Sie in einem kühlen Raum, wie zum Beispiel im Keller. Dort ist die Temperatur oft angenehmer.
  • Warm duschen: eine warme Dusche vor dem Schlafengehen kann die Körpertemperatur senken, da der Körper danach schneller abkühlt
  • Kühle Luft erzeugen: Stellen Sie nasse Tücher oder eine Schüssel mit Eiswürfeln vor den Ventilator, um einen angenehmen Kühleffekt zu erreichen
  • Kühles Fußbad: Ein Fußbad mit kühlem Wasser sorgt für Abkühlung
  • Keine schwere Kost am Abend konsumieren
  • Leichte Kleidung: tragen Sie zum Schlafen leichte Kleidung aus atmungsaktiven Materialien.

Was unternimmt die Stadt Neuss?

Die Stadt setzt aktiv Maßnahmen für ein angenehmeres Stadtklima um. Dazu gehören: 

  • Baumpflanzungen: Bäume spenden Schatten, verbessern das Mikroklima und kühlen durch Verdunstung
  • Entsiegelung: Versiegelte Flächen werden aufgebrochen, um Wasser versickern zu lassen und Hitzestaus zu reduzieren
  • Mehr Grün- und Wasserflächen: Parks, bepflanzte Flächen und kleine Wasserelemente sorgen für Abkühlung und Hitzereduzierung
  • Freihalten wichtiger Frischluft- und Durchlüftungsschneisen: Offene Luftachsen ermöglichen einen besseren Luftaustausch, wodurch Hitzestaus reduziert werden können

Hier finden Sie uns

Amt für Umwelt und Klima

Oberstraße 108 · 41460 Neuss

umwelt-klima@stadt.neuss.de

Weitere Infos

Öffnungszeiten und telefonische Sprechzeiten

Mo.:
08:00–16:00 Uhr
Di.:
08:00–16:00 Uhr
Mi.:
08:00–16:00 Uhr
Do.:
08:00–16:00 Uhr
Fr.:
08:00–12:00 Uhr