Bert Römgens, Angelika Quiring-Perl, Bürgermeister Reiner Breuer und Dorothea Gravemann (v.l.)

Jom Ha’Shoa – Namenslesung am Holocaust-Mahnmal

Stadt Neuss, die Jüdische Gemeinde Düsseldorf/Neuss und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Neuss e.V. gedenken der im Holocaust ermordeten Neusser Juden in einem Video

Der Jom Ha’Shoa-Tag findet in diesem Jahr am 8. April statt. Der „Tag des Gedenkens an Holocaust und Heldentum“ in Israel wird auch in Neuss begangen. Zum nunmehr siebten Mal wurden in Neuss die Namen aller 204 Neusser Juden verlesen, die während der Nazizeit deportiert und ermordet wurden. Mit dieser Namenslesung wird ihnen und ihrem schrecklichen Schicksal gedacht.

Wegen der andauernden Corona-Lage konnten die Namen nun schon zum zweiten Mal nicht im größeren Rahmen einer öffentlichen Versammlung verlesen werden. Stattdessen haben Bürgermeister Reiner Breuer und Bert Römgens von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf/Neuss, gemeinsam mit Dorothea Gravemann und Angelika Quiring-Perl von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Neuss e.V., in diesem Jahr ein Video aufgenommen.

Ein Mensch ist nicht nur eine Nummer, sondern einmalig. Und, wenn man seinen Namen ausspricht, bleibt er in Erinnerung. Dies ist die Idee von Jom Ha’Shoa. Denn nur „wer vergessen wird, ist vergessen“ und „Jeder Mensch hat einen Namen“. Dies führt dazu, dass den 204 Neusser Juden die vor ihrer Ermordung durch die Nazis entmenschlicht wurden, ihre Namen zurückgegeben werden und an ihr Schicksal erinnert wird. Zeitgleich dient das Gedenken an Jom Ha’Shoa als Mahnung und Verantwortung für die heutige Zeit.

Das Gedenken an die Vergangenheit ist die Gestaltung der Zukunft.

Das ist der Leitsatz, den man liest, wenn man die Gedenkstätte Yad Vashem betritt.

Jom Ha’Shoa ist geprägt von Trauer und Gedenken. In Israel heulen an diesem Tag normalerweise um 10 Uhr für zwei Minuten die Sirenen, das komplette öffentliche Leben steht still, sechs Fackeln werden symbolisch für die sechs Millionen Opfer des Holocaust gezündet, zu Füßen der sechs Fackeln werden in der Gedenkstätte Yad Vashem Kränze niedergelegt.

(Stand: 30.03.2021, Bu)