30.03.2020 - Alte-Post-Ensemble probt via Videokonferenz-App Zoom

Die Arbeiten an der Komödie „Toc Toc“ laufen weiter

Eine außergewöhnliche Probensituation für Susa Weber, Dozentin des Kulturforums Alte Post: Ihr Ensemble trifft sie jetzt regelmäßig via Videokonferenz-App „Zoom“ und gibt der Inszenierung der Komödie „Toc Toc“ den letzten Schliff. Dabei geht es in einem Zeitfenster von rund zwei Stunden sehr diszipliniert zu. „Wir begrüßen uns kurz und es tut gut, einander zu sehen. Dann sagt jeder kurz in die Runde, wie es ihm geht, und schon steigen wir in den jeweiligen Akt ein“, berichtet Weber.  „Wir hatten das Stück zum Glück vor der Zwangspause schon so gut durchgearbeitet, dass die Proben nun auch online gut funktionieren. Unser Timing geht nicht verloren. Die Mitspielenden haben die Bühnensituation dabei genau im Kopf, sehen sich in der Szene mitsamt ihren Bewegungen und Gesten. Amüsant ist natürlich, wenn im Hintergrund mal ein Kind durchs Bild krabbelt oder es an der Tür klingelt - kleine Störungen, die man eben bei der Arbeit im Homeoffice in diesen Tagen erlebt.“

In der Komödie von Laurent Baffie sitzen sechs Patienten mit ganz unterschiedlichen Störungen vom Tourette Syndrom bis zum Zählzwang im Wartezimmer eines Therapeuten, der sich verspätet. Sie müssen die Situation in räumlicher Enge miteinander aushalten und beginnen schließlich, sich gegenseitig zu therapieren. „Anfangs haben wir dabei viel über die Rolle einer Patientin gelacht, die panische Angst vor Viren hat und unter einem ausgeprägten Putzzwang leidet“, erzählt Susa Weber. „Doch inzwischen können wir uns alle sehr gut in ihr Verhalten hineinversetzen. Die Realität hat das Spiel eingeholt.“

Das Ensemble bleibt hochmotiviert und hofft, das Stück pünktlich und vor Publikum am 29. Mai 2020 auf die Bühne bringen zu können.