27. November 2025

Erweiterungsbau des Neusser Stadtarchivs

Meilenstein für die städtische Erinnerungskultur

Seit dem Herbst 2024 wird an der Oberstraße der Erweiterungsbau des Neusser Stadtarchivs realisiert – ein zukunftsweisendes Projekt, das die städtische Erinnerungskultur nachhaltig stärkt und den wachsenden Anforderungen eines modernen Kommunalarchivs gerecht wird.

Im Rahmen eines Pressetermins am Donnerstag, den 27. November 2025, informierten Bürgermeister Reiner Breuer, Dr. Jens Metzdorf (Leiter des Stadtarchivs), Alexander Schwartz (Technisches Immobilienmanagement Neuss) sowie Vertreter*innen des Architekturbüros (Banz + Riecks Dipl.-Ing. Architekten BDA) ausführlich über den aktuellen Stand des Projekts. Dabei erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die laufenden Rückbauarbeiten und einen Ausblick auf die Anfang des kommenden Jahres startenden archäologischen Untersuchungen.

Mehr Raum für Geschichte – und für die Menschen der Stadt 

Mit dem Erweiterungsbau entstehen rund 280 m² zusätzliche Magazinflächen, die das stetig wachsende Archivgut dauerhaft und sicher aufnehmen. Durch Umbaumaßnahmen im Bestandsgebäude werden zugleich interne Abläufe, insbesondere im Anlieferungsbereich deutlich verbessert.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Stärkung der öffentlichen Nutzung: Mit einem neuen 70 m² großen Seminarraum wird das Angebot für Veranstaltungen, Präsentationen und die archivpädagogische Arbeit erheblich erweitert. Zusammen mit dem bestehenden Ausstellungsraum bildet er künftig das „Forum Stadtgeschichte“, in dem Schulklassen, Studierende, Vereine und Bürger*innen besser betreut und eingebunden werden können.

Im nördlichen neuen Anbau wird zudem die Restaurierungswerkstatt untergebracht, die bislang im historischen Magazinbau angesiedelt war. Durch den Umzug erhält sie künftig angemessene und optimierte Arbeitsbedingungen in räumlicher Nähe zum Seminarraum.

„Der Erweiterungsbau ist ein wichtiger Baustein für die Bewahrung der Neusser Stadtgeschichte. Mit modernen Arbeits- und Nutzungsräumen schaffen wir die Voraussetzungen, dass noch mehr Menschen einen direkten Zugang zu unserer Vergangenheit erhalten“, so Bürgermeister Reiner Breuer über die Bedeutung der Baumaßnahme.  

Barrierefreiheit und historische Einbindung

Ein zentrales Element des Projekts ist der barrierefreie Zugang zu allen öffentlich und halböffentlich genutzten Bereichen des Archivs. Das Erdgeschoss mit Seminarraum, Ausstellungsfläche, Bibliothek, Lesesaal sowie dem Werkstattbereich wird künftig vollständig barrierefrei zugänglich sein. Auch im Außenbereich wird hierzu die Vorfläche neu geordnet und ein Behindertenstellplatz geschaffen.

Gleichzeitig ist der Erweiterungsbau sensibel in den historischen Kontext eingebettet: Die ehemalige Thurn und Taxis'sche Post von 1653 wird rund um 150 m² ergänzt. Die seitlichen Anbauten erhalten in Abstimmung mit der Denkmalpflege Schrägdächer, die sich formal am historischen Bestand orientieren.

Unter dem historischen Innenhof entsteht ein neues Tiefenmagazin mit rund 175 m² Nutzfläche, das insgesamt 1.944 Archivmeter umfasst. Darin untergebracht ist auch das neue klimatisierte Film- und Fotoarchiv.

Nachhaltige Bauweise 

Der Erweiterungsbau setzt auf eine zukunftsfähige, nachhaltige Baukonstruktion. Geplant sind unter anderem Brettsperrholzwände- und decken, eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade aus wetterfestem Baustahl und Retentionsdächer zur Verzögerung des Regenwasserabflusses. „Damit erfüllt das Bauprojekt hohe ökologische Anforderungen und trägt zu einer ressourcenschonenden städtischen Infrastruktur bei“, betonte der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Jens Metzdorf.

Die Gesamtkosten des Erweiterungsbaus liegen bei 4,7 Millionen Euro. Davon stammen 2,115 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur.“ – eine bedeutende Unterstützung für die Modernisierung des Stadtarchivs.

 

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Förderungen:
- Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
- Kulturförderung LVR