Klimaanpassung

In der Anpassung an die Folgen des Klimawandels, kurz Klimaanpassung, beschäftigt sich die Stadt Neuss schwerpunktmäßig mit der zunehmenden Hitzebelastung und mit Starkregenereignissen. Als Grundlage für das städtische Handeln dienen das Klimaanpassungskonzept für die Stadt Neuss und die Handlungskarte Klimaanpassung Neuss. Beides steht auch Ihnen zur Verfügung. Aus der Handlungskarte Klimaanpassung Neuss können Sie entnehmen, ob Sie in einem von Hitze besonders belasteten Bereich oder in einem möglichen Hochwasser- oder Überflutungsgebiet wohnen. Daraus können Sie in einem ersten Schritt eine mögliche dringende Notwendigkeit von Maßnahmen ablesen.

Hier möchten wir Ihnen einige Maßnahmen vorstellen, wie Sie Ihr Haus und Grundstück auf den Klimawandel vorbereiten können:

Als Faustregel gilt: Mehr Grün, weniger Beton! Jede Pflanze, jede nicht versiegelte Fläche hat eine kühlende Wirkung im Sommer. Gleichzeitig kann hier Wasser versickern und so bei Starkregen die Kanalisation entlasten.

  • Dach- und Fassadenbegrünungen sind klassische Maßnahmen der Klimaanpassung. Durch diese kann sommerliche Hitze reduziert werden. Gleichzeitig können durch die Pflanzen Schadstoffe aus der Luft gefiltert und Regenwasser zurückgehalten werden. Im Gründachpotenzialkataster können Sie sehen, ob sich Ihr Haus grundsätzlich für eine Dachbegrünung eignet. Als Anreiz für die Umsetzung von Dach- und Fassadenbegrünungen stellt die Stadt Neuss das Förderprogramm Dach- und Fassadenbegrünungen zur Verfügung.
  • Vorgärten leisten einen wichtigen Beitrag zu einem kühleren Klima im Sommer und zur Artenvielfalt. Pflanzen im Vorgarten spenden Schatten und tragen durch Verdunstung zur Kühlung bei. Blumen, insbesondere Wildblumen und weitere Pflanzen, bilden Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Kleintiere, insbesondere Insekten. Halten Sie also Ihren Vorgarten so grün wie möglich und verzichten Sie auf Kies, Schotter o. ä.. In diesem Flyer hat die Stadt Neuss einige Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihren Vorgarten klima- und umweltgerecht gestalten können. Außerdem finden Sie hier einige geeignete Gehölzsorten für Ihren Garten.
  • Rückbau versiegelter Flächen: dazu eignen sich vor allem Innenhöfe oder Stellplätze. Aber auch Terrassen, Gartenwege oder Zufahren vor Garagen sind geeignet. Sofern eine weitere Befestigung des Bodens gewünscht ist, sind geeignete Beläge: Schotterrasen, Rasengittersteine, Rasenfugenpflaster, Betonpflastersteine, Kies-/Splittabdeckung, Splittfugenpflaster, Porenpflaster u.ä..
  • Wasserflächen schaffen: Gartenteiche und Springbrunnen haben ebenfalls einen kühlenden Effekt und erhöhen gleichzeitig die Lebens- und Aufenthaltsqualität.
  • Nutzung heller Fassadenfarbe und heller Bodenbeläge: die helle Farbe reflektiert die Sonnenstrahlen, wodurch die Wärme der Strahlen nicht in der Gebäudehülle oder im Boden gespeichert wird. So wärmt sich die Umgebung im Sommer nicht so stark auf.

Die bisher genannten Maßnahmen dienen vor allem der Hitzevorsorge, haben aber auch positive Effekte auf die Starkregenvorsorge. An dieser Stelle muss betont werden, dass ein vollständiger Schutz vor einer Überflutung infolge eines Starkregenereignisses nicht garantiert werden kann. Allerdings können Sie in Ihrem Heim durch geeignete Vorsorgemaßnahmen mögliche Gefahrenpunkte entschärfen.

Das Wasser kann bei starken Niederschlägen insbesondere durch Tür- und Fensteröffnungen in tiefer gelegene Räume, vor allem in Keller, eindringen. Mit wasserdichten Türen und Fenstern oder Erhebungen vor Kellerfenstern oder erhöhten Türen können dort schon grundlegende Hindernisse für das Eindringen von Wasser geschaffen werden. Ebenso häufig gelangt Niederschlagswasser durch die Kanalisation in die Gebäude. In diesem Fall wird von Rückstau gesprochen. Mit dem Einbau einer Rückstauklappe, die das Zurückfließen des Wassers in das Gebäude verhindert, können große Schäden einfach verhindert werden. Ebenso wird - besonders bei Neubauten - empfohlen, sensible Nutzungen, wie den Elektoverteiler oder eine Gasheizung, nicht im Keller und damit in einem überflutungsgefährdeten Bereich zu installieren. Besser sind diese Anlagen auf Erhöhungen oder in Obergeschossen aufgehoben.

Für weitere Maßnahmen des Objektschutzes und detaillierte Darstellungen der Maßnahmen, empfehlen wir Ihnen einen Blick in den Maßnahmenkatalog Stark gegen Starkregen vom Lippeverband und die Broschüre Wassersensibel Planen und Bauen: Leitfaden zur Starkregenvorsorge für Hauseigentümer, Bauwillige und Architekten von den Stadtentwässerungsbetrieben Köln (StEB Köln).

Wenn Sie noch Fragen haben, schreiben Sie uns einfach unter klimaanpassung@stadt.neuss.de.