07.03.2023 - „Quartier Furth-Süd“ soll Klimaschutz- Vorreiter werden

Bestands- und Quartieranalysen nahezu abgeschlossen / Anwohnerbefragung startet in Kürze

Die Stadtwerke Neuss arbeiten in enger Abstimmung und Kooperation mit der Stadt, den Neusser Wohnungsbauunternehmen Neusser Bauverein und GWG sowie den beauftragten Dienstleistern Innovation City Management GmbH (ICM) sowie dem Ingenieurbüro Gertec an einem integrierten energetischen Quartierskonzept (IEQK) für die Sanierung des „Quartier Furth-Süd“. Mit rund 9.300 Einwohnern ist das Areal nördlich des Hauptbahnhofs der bevölkerungsdichteste Neusser Ortsteil. „Ziel des Projektes ist es, eine signifikante Senkung der CO2-Emissionen im Quartier gemeinsam mit den dort lebenden Menschen und Unternehmen zu erreichen. Die energetische Gebäudesanierung soll einen großen Beitrag dazu leisten, dass Neuss bis 2035 klimaneutral wird“, erklärt Bürgermeister Reiner Breuer.

Bei einem Vorort-Termin im Bereich Adolfstraße und Alemannenstraße tauschten sich die Projektbeteiligten über den aktuellen Sachstand aus. Die erforderlichen Vor-Analysen laufen aktuell. Anschließend kann das von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geförderte Projekt in seine nächsten Projektphasen gehen. Hierzu zählt vor allem eine unmittelbare Beteiligung der im „Quartier Furth-Süd“ lebenden Menschen.

Umfassende Datenerfassung ist erfolgt
Im Integrierten Klima-Schutz-Konzept (IKK) steht die Gebäudesanierung auf Rang zwei einer Maßnahmenliste, die in der Summe dazu beitragen soll, dass die Stadt klimaneutral wird. Gemeinsam haben die Projektpartner in den vergangenen Monaten Daten im Rahmen einer Quartiers- als auch einer Potenzialanalyse erfasst. Dazu zählen zum Beispiel auch konkrete Strom- und Gasverbräuche, die Identifikation vorhandener Gas- und Fernwärmenetze oder der Bestand an Photovoltaik-Anlagen.

Im nächsten Schritt soll bis zum Herbst nun ein integriertes Quartierskonzept erstellt werden, welches auf Grundlage der Ausgangssituation konkrete Maßnahmen und deren Ausgestaltung unter Berücksichtigung der Kosten, Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit betrachtet. Die Maßnahmen sollen später in einer Sanierungsphase umgesetzt werden. Deren Wirksamkeit soll mit einer quartiersinternen Treibhausgasbilanz überprüft werden.

Bürgerinnen und Bürger werden befragt
In den kommenden Wochen werden Bewohnerinnen und Bewohner im „Quartier Furth-Süd“ direkt angeschrieben. Sie können sich – auf freiwilliger Basis – an einer Online-Bürgerbefragung beteiligen. Die Anwohnermeinungen sollen die bisherigen Ergebnisse der Datenerfassung ergänzen und mit in das energetische Quartierskonzept einfließen.

Das Formular zur Anwohnerbefragung wird direkt auf der Homepage der Stadtwerke Neuss abrufbar sein. Unter www.stadtwerke-neuss.de/quartiersentwicklung finden sich jetzt bereits Informationen zum Projekt „Quartier Furth-Süd“. Kern des Modellprojekts IEQK Furth-Süd ist eine breite Energieberatung, vor allem für die Immobilienbesitzer. Die Stadtwerke werden dabei eine Lotsenfunktion durch den Dschungel der Fördermöglichkeiten wahrnehmen. Wichtig ist allen am Projekt Beteiligten: Möglichst viele sollen zum Mitmachen bewegt werden.

„Überzeugungsarbeit ist nötig. Wir möchten „Klimaschutzanstifter“ werden und suchen jetzt möglichst viele, die an dem Projekt teilnehmen, damit dieses erfolgreich sein kann“, so Bürgermeister Breuer. Dem pflichten die Stadtwerke uneingeschränkt bei. „Jedes modernisierte Gebäude verbessert die Klimabilanz und damit die Lebensqualität im Quartier. Bei der weiterhin angespannten Lage auf dem Energiemarkt könnte der Zeitpunkt nicht besser sein, um jetzt einen Fahrplan zu erarbeiten und dann die Maßnahmen umzusetzen, die den Energie- und Wärmeverbrauch im Gebäudesektor senken“, erklären die Stadtwerke-Geschäftsführer Stephan Lommetz und Thomas Walkiewicz.

Erfahrene externe Projektpartner
Die Innovation City Management GmbH ist eine Beratungs- und Projektmanagementgesellschaft, die inzwischen auf die Erfahrung aus 45 Projekten und die Umsetzung in 15 Quartieren bundesweit zurückgreifen kann. Ebenfalls mit im Boot ist die erfahrene Gertec Ingenieurgesellschaft. Wichtig für den weiteren Projektverlauf und letztendlich den Erfolg sind die Analyseergebnisse und somit die anstehende
Online-Befragung. „Wir wissen aus unseren zahlreichen bundesweiten Projekten, wie wir die Bewohnerinnen und Bewohner in den Quartieren aktivieren und mitnehmen. Die Klimawende gelingt nur von unten und gemeinsam, davon bin ich überzeugt“, so ICM-Geschäftsführer Burkhard Drescher.