16.01.2020 - Neusser Bauverein startet Pilotprojekte zur E-Mobilität

Der Neusser Bauverein ist offen für Neues ...

... und bietet in diesem Jahr zunächst in einem Pilotprojekt E-Lastenräder und Elektroautos zum Teilen an. „Ein attraktives, nachhaltiges und zukunftsfähiges Mobilitätsangebot muss auf mehreren Bausteinen aufbauen“, sagt Frank Lubig, Vorstandsvorsitzender der Neusser Bauverein AG.

Der Standort für diesen ersten Mobiltätshub des Bauvereins ist das fußgängerfreundliche und bahnhofsnahe Wohnquartier Südliche Furth an der Karl-Arnold- und Wingenderstraße.

Laut des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung fährt jeder Zweite mit seinem Pkw weniger als zehn Kilometer - und nutzt es meist nur eine Stunde am Tag - dazu meist auch noch allein. Trotzdem fallen Kosten für Steuern, Versicherungen, Benzin und Reparaturen an. Umweltfreundlicher fährt man beim Carsharing. Es kann laut Bundesinstitut bis zu 20 private Pkw ersetzen und gezahlt werden nur die gefahrenen Kilometer bzw. die Nutzungsdauer. Städte vom Autoverkehr zu entlasten, erhöht die Lebensqualität, ist gut fürs Klima und schafft Freiräume, weil weniger Parkplätze benötigt werden.

„Jeder Weg beginnt vor der eigenen Haustür und damit einher geht die Frage, wie komme ich zu meinem Ziel? Als größtes Wohnungsunternehmen im Rhein-Kreis Neuss können wir diese Mobilitätsfrage mit einem entsprechenden Angebot beantworten und damit etwas zum Wandel im Mobilitätsverhalten beitragen“, sagt Lubig.

Noch sind ein paar technische Details zu klären, aber dann geht es mit dem Pilotprojekt gemeinsam mit den Stadtwerken Neuss los: Ab dem Frühjahr sollen zwei Renault Zoe an festen Stationen auf der Südlichen Furth nutzbar sein. Über eine App können die Fahrzeuge gebucht werden. So lässt sich ein E-Auto auch zu einem gewünschten Termin reservieren.

„Wir wollen unsere Mieter inspirieren, die Wege mal anders zurückzulegen und ihnen die Möglichkeit geben, den Spaß an der Elektromobilität zu entdecken: ob mit einem ELastenrad oder einem E-Auto. Die Bedienung über die Apps ist dabei kinderleicht“, sagt Prokurist Niki Lüdtke, Projektverantwortlicher für E-Mobilität.

Inzwischen wollen viele Menschen auch komplett aufs Auto verzichten. Dennoch gibt es einiges zu transportieren. Dafür startet der Neusser Bauverein ein Pilotprojekt mit dem Start-up Sigo Green. Die Verträge dafür sind unterschrieben. Im Frühjahr stehen zwei ELastenräder bereit. Dafür muss man einfach die Sigo.Green-App herunterladen und sich registrieren. Der Clou: Die E-Lastenräder werden automatisch in der Park- Station aufgeladen. 15 Minuten vor der Fahrt kann es zudem reserviert werden. Einkäufe lassen sich damit einfach erledigen, die Kinder zur Kita bringen oder zum Picknick ins Grüne fahren. Alles läuft automatisch, auch die Bezahlung.

„Wenn jeder kleine Schritte macht, macht man zusammen große. Das ist die Idee hinter dem Gedanken des Teilens: zu verzichten, ohne wirklich zu verzichten“, sagt Lüdtke. Denn das Angebot richtet sich nicht nur an Mieter. Einzige Voraussetzung ist, dass man sich die jeweilige Mobilitäts App herunterlädt und sich anmeldet. Mieter des Bauvereins erhalten aber zu Beginn ein Guthaben, das sie nutzen können, um die neuen Angebote kennenzulernen.

Dem Wohnungsunternehmen geht es mit den Pilotprojekten vor allem auch darum, Erfahrungswerte für die Zukunft zu sammeln, die dann bei kommenden Neubauvorhaben umgesetzt werden können.