Statue einer Ziege auf einem Platz

Große Resonanz bei Bürgerinfo zur Zukunft Grimlinghausens

Über 200 Gäste informierten sich bei der Bürgerveranstaltung über geplante Projekte rund um Schule, Sport, Kirmesplatz und Wohnentwicklung. Jetzt mehr erfahren und Präsentation einsehen.

Am Montag, den 2. Juni 2025, hatte die Stadt Neuss zur Bürgerinformationsveranstaltung in den Reuterhof eingeladen. Thema des Abends waren die Perspektiven für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils Grimlinghausen. Über 200 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, sich über laufende und künftige Projekte zu informieren und direkt mit Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung ins Gespräch zu kommen. Bürgermeister Reiner Breuer begrüßte die Gäste und führte durch den Abend.

Schule mit Perspektive: Entwicklung der Pestalozzischule

Ein zentrales Thema war die Zukunft der Pestalozzischule. Die Grundschule soll auf ihrem bestehenden Grundstück modernisiert oder neu errichtet werden. Der Rat der Stadt Neuss hatte hierzu bereits im Februar 2025 einen Grundsatzbeschluss gefasst. Die Varianten reichen von einer umfassenden Sanierung mit Teilabriss, über einen teilweisen Neubau, bis hin zu einem kompletten Neubau.

Ziel ist der Betrieb einer modernen 3,5-zügigen Grundschule mit einer zweifach Sporthalle, Räumen für den Offenen Ganztag und eine Mensa. Für jede Variante wurden die jeweiligen Vor- und Nachteile in Bezug auf Bauzeit, Flächenbedarf, Kosten, Schulbetrieb während der Bauphase und rechtliche Rahmenbedingungen vorgestellt.

Der bestehende Gebäudebestand stammt größtenteils aus den 1950er-Jahren und wurde in mehreren Abschnitten mit Containerbauten ergänzt – einige davon bereits aus den 1970er-Jahren. Ein vollständiger barrierefreier Ausbau liegt bislang nicht vor, auch die Kanalsysteme müssen erneuert werden.

Die Entscheidung, ob eine Sanierung oder ein Neubau angestrebt wird, soll nach weiterer Prüfung durch das Gebäudemanagement und unter Einbeziehung der Rückmeldungen aus der Bürgerschaft vorbereitet werden. Die Maßnahme ist in den Wirtschaftsplan aufgenommen, mit Planungskosten in Höhe von ca. 300.000 Euro. Mit der Fertigstellung wird zum Schuljahr 2029/2030 gerechnet.

Fragen aus dem Publikum betrafen auch den künftigen Schulhof sowie die Wiese, auf der regelmäßig Schulprojekte wie der Mitmachzirkus stattfinden. Es soll keine nennenswerten Flächenverluste geben. Die durch Neubauten belegten Bereiche sollen durch den Rückbau bestehender Gebäudeteile ausgeglichen werden.

Sportinfrastruktur: Kunstrasenplatz und Sanierung

Ein weiteres Thema war die geplante Modernisierung der Bezirkssportanlage Grimlinghausen. Der bisherige Ascheplatz weist laut einem Gutachten erhebliche bauliche Mängel auf, insbesondere im Bereich der Drainage und der Höhenlage. Um den Platz künftig ganzjährig bespielbar zu machen, ist vorgesehen, ihn durch einen Kunstrasenplatz zu ersetzen und dafür um rund einen Meter anzuheben.

Die Umsetzung ist ab der Saison 2026/2027 geplant. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Mittel hierfür sollen im städtischen Haushalt 2026 bereitgestellt werden. Weitere Maßnahmen, wie die Erneuerung der Ascheoberfläche, sind nicht ausreichend. Das bestehende Vereinsheim bleibt in der aktuellen Form erhalten.

Kirmesplatz bleibt erhalten

Auch der Kirmesplatz – Veranstaltungsort u. a. für das Grimlinghausener Schützenfest – wurde thematisiert. Der Platz bleibt weiterhin an seinem bestehenden Standort erhalten, eine Verlagerung ist nicht vorgesehen. In Abstimmung mit dem Veranstalter und dem Tiefbau werden zudem Maßnahmen zur Sanierung und funktionalen Aufwertung geprüft.

Maßvolle Wohnentwicklung im Südosten

Perspektivisch prüft die Stadt eine maßvolle Wohnbebauung in Grimlinghausen Süd-Ost. In einem rund 13,6 Hektar großen Gebiet könnten langfristig etwa 300 Wohneinheiten entstehen. Zusätzlich wird eine 0,7 Hektar große Fläche am Kuhweg untersucht – ursprünglich als Friedhofsreserve vorgesehen, inzwischen aber entbehrlich. Dort könnten etwa 30 Wohneinheiten entstehen.

Die Entwicklungsfläche Grimlinghausen Süd-Ost liegt größtenteils in privater Hand. Die Stadt besitzt ein Vorkaufsrecht, jedoch erfordert die Umsetzung ein komplexes Verfahren mit Flächenumlegung, Erschließung, Umweltprüfungen und Beteiligung der Öffentlichkeit. Ein kurzfristiger Baubeginn ist daher nicht zu erwarten. Ziel ist eine behutsame Ortsentwicklung, die sowohl dem Wohnbedarf als auch dem Charakter des Stadtteils gerecht wird.

Beteiligung und Transparenz

Die Stadt Neuss setzt auf eine transparente Kommunikation: Die Ergebnisse der weiteren Planungen werden kontinuierlich im Bezirksausschuss VI – Gnadental, Grimlinghausen, Erfttal vorgestellt. Auch die vorgestellte Präsentation steht zum Nachlesen bereit (siehe unten).